Holger Marcks, Nicole Deitelhoff, Harald Sick, Hendrik Bitzmann, Maik Fielitz
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Abstract
Die Stimmen, die der NATO Kriegstreiberei vorwerfen und einen diplomatischeren Umgang mit Russland fordern, sind lauter geworden. Gegenstimmen wiederum kritisieren diese Inszenierung als Friedensapostel: Ein Einlenken gegenüber dem russischen Regime würde noch mehr Leid bedeuten. Beide Seiten reklamieren also für sich, dem Frieden zu dienen bzw. Schlimmeres verhindern zu wollen – und kritisieren die Gegenseite für ihre Unmoral, nicht selten mit demonstrativer Verachtung. Worin gründet diese Emotionalität, welche unterschiedlichen Grundannahmen bedingen die jeweilige Moral? Und inwiefern ist diese Lagerbildung durch Mechanismen der sozialen Medien geprägt? Diese Fragen klären wir in unserer Blitzanalyse zusammen mit der Friedensforscherin Nicole Deitelhoff.