Praxis- oder Wissenschaftsorientierung?

Aladin El-Mafaalani, Patricia Heufers
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Abstract

Seit der Novellierung des Hochschulrahmengesetzes im Jahr 1998 sind auch Hochschulen verpflichtet, Weiterbildung anzubieten. Bei der Weiterbildung an Hochschulen handelt es sich – so der gängige Terminus – um wissenschaftliche Weiterbildung, die jedoch nicht einheitlich definiert ist. So ist nicht klar, ob wissenschaftliche Weiterbildung lediglich für Hochschulabsolvent/inn/en geöffnet sein sollte oder ob auch Menschen ohne akademische Vorbildung daran teilhaben sollen. Während in den gängigen Definitionen ausschließlich Akademiker/innen als Zielgruppe benannt werden (Wolter 2005), wird in der Definition des Wissenschaftsrats (1997) auch beruflich Qualifizierten der Zugang zum Weiterbildungsanbieter Universität ermöglicht. Jene Bevölkerungsgruppen, die hinsichtlich ihrer Bildungsmöglichkeiten benachteiligt sind, sollen entsprechend einen besseren Zugang zur Weiterbildung erhalten und an akademischer Bildung teilhaben können (Weber/Jütte 2005). Hinsichtlich der sozialen Durchlässigkeit ist Deutschland allerdings rückständig. Hier werden Personen ohne akademische Vorbildung aus vielen Bereichen ausgeschlossen (Hanft/Knust 2007). Mittlerweile existieren jedoch diverse Weiterbildungsangebote an Universitäten, die auch für Berufstätige ohne akademische Vorbildung und ohne Hochschulzugangsberechtigung geöffnet sind. Die zentralen Fragestellungen, die sich daraus ableiten lassen, können folgendermaßen zusammengefasst werden: Wie gestaltet sich die Lehre mit dieser für die Hochschule neuen Zielgruppe? Wie verändern sich der Umgang mit Wissen und die Form der Wissensvermittlung? Weiterführend wird danach gefragt, mit welcher Motivation sich Wissenschaftler/innen in der Weiterbildung engagieren. Denn für Hochschulangehörige existieren kaum Anreize, in der wissenschaftlichen Weiterbildung zu lehren. Für die Karriere und Reputation von Wissenschaftler/inne/n sind Forschungsund Publikationsleistungen entscheidend. Häufig wird ein Engagement in der Weiterbildung sogar als Ablenkung von den primären Aufgaben beschrieben (Bloch 2006). Bei der Frage nach der Motivation spielt u.U. auch die neue Zielgruppe eine Rolle: Mit welchen Motiven und Erwartungen engagieren sich Wissenschaftler/innen in Weiterbildungsstudiengängen, an denen auch Nicht-Akademiker/innen teilnehmen? Für die qualitative Analyse dieser Fragestellungen werden zwei Weiterbildungsstudiengänge an verschiedenen Universitäten vergleichend untersucht. Während der eine Studiengang ausschließlich akademisch vorgebildeten Personen vorbehalten ist,
实践还是科学?
自1998年修订《大学生框架法》以来,学院也有义务进行培训。按照标准术语,大学继续深造是学术继续深造,但定义并不统一。比如,科学高等教育不应该只对大学毕业生/住商业区开放,也不应该只向没有文凭的人开放。尽管标准定义专以专业人士为目标(Wolter 2005),但科学理事会(1997)的定义也允许专业人士进入学徒大学。未能受教育机会的人应当有更多的机会接受其他教育,并参加学术教育。(不过,从社会渗透率来看,德国是不显眼的。在这种制度下,很多专业人士都被开除了。——汉夫斯特/努斯特2007年。然而,在大学里现在有很多继续深造的机会,对于那些没有大学学历或者没有大学学历机会的职工也能继续深造。由此产生的核心问题可以总结为:教学如何通过这一教学目标吸引新的高校?传播知识的方式和方式是如何变化的?更进一步的问题是,女性对继续培训有什么动机。欧洲毕业生在继续深造时没有很多激励手段可以教会他们学习研究和出版对于科学家的职业和声誉来说是至关重要的。在布洛赫2006年的主要任务中,承诺重新培训甚至被列为打乱。在关于动机的问题上新目标群体也起了一定作用:科学家们采用什么主题和期望来参加非学校学生参加的终身学习课程?为了对这些问题的质量分析,在不同大学里有两个教育性的课程被比较研究。完全出于学术偏见的大学课程,
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