{"title":"Das sexu(alis)ier te Individuum – Zur paradoxen Konstruktionslogik moderner Männlichkeit","authors":"Sabine Mehlmann","doi":"10.14361/9783839407073-002","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Im Mittelpunkt des Beitrags stehen zwei zentrale Konstruktionsmodi moderner Männlichkeit: die Konstruktion des Mannes als ›überlegenes‹ Geschlecht und die des Mannes als geschlechtsneutralem Menschen (vgl. Klinger 2005: 334). Beide haben – so Cornelia Klinger – in ihrer Verknüpfung wesentlich zur Fundierung und Stabilisierung der hegemonialen Position des Männlichen in der Geschlechterordnung beigetragen. Im Folgenden möchte ich einen Blick auf die historische Genese dieser beiden Konstruktionsmodi und die darin eingelassenen ›internen‹ Paradoxien sowie ihre geschlechtertheoretische Einbettung werfen. Ausgehend von der ›paradoxen Sexuierung‹ des mann-menschlichen Individuums im medizinisch-anthropologischen Diskurs über die Geschlechtscharaktere zu Beginn des 9. Jahrhunderts widmet sich der zweite Abschnitt der ›paradoxen Sexualisierung‹ der Geschlechterdifferenz am Beispiel der Evolutionstheorie und der Sexualpathologie im letzten Drittel des 9. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt des letzten Abschnitts stehen die Geschlechtertheorien Otto Weiningers und Sigmund Freuds, die im Zeichen einer sich um 900 zuspitzenden ›Erosion‹ der Geschlechterordnung und ihrer legitimatorischen Naturbegründung stehen. Der Fokus der Betrachtung liegt auf den Akzentverschiebungen und Verlagerungen, die sich sowohl in Bezug auf die beiden Konstruktionsmodi »männlicher Hegemonie« (Meuser/Scholz: 2005) als auch im Hinblick","PeriodicalId":205618,"journal":{"name":"Männlichkeiten und Moderne","volume":"7 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2007-01-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Männlichkeiten und Moderne","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.14361/9783839407073-002","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Im Mittelpunkt des Beitrags stehen zwei zentrale Konstruktionsmodi moderner Männlichkeit: die Konstruktion des Mannes als ›überlegenes‹ Geschlecht und die des Mannes als geschlechtsneutralem Menschen (vgl. Klinger 2005: 334). Beide haben – so Cornelia Klinger – in ihrer Verknüpfung wesentlich zur Fundierung und Stabilisierung der hegemonialen Position des Männlichen in der Geschlechterordnung beigetragen. Im Folgenden möchte ich einen Blick auf die historische Genese dieser beiden Konstruktionsmodi und die darin eingelassenen ›internen‹ Paradoxien sowie ihre geschlechtertheoretische Einbettung werfen. Ausgehend von der ›paradoxen Sexuierung‹ des mann-menschlichen Individuums im medizinisch-anthropologischen Diskurs über die Geschlechtscharaktere zu Beginn des 9. Jahrhunderts widmet sich der zweite Abschnitt der ›paradoxen Sexualisierung‹ der Geschlechterdifferenz am Beispiel der Evolutionstheorie und der Sexualpathologie im letzten Drittel des 9. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt des letzten Abschnitts stehen die Geschlechtertheorien Otto Weiningers und Sigmund Freuds, die im Zeichen einer sich um 900 zuspitzenden ›Erosion‹ der Geschlechterordnung und ihrer legitimatorischen Naturbegründung stehen. Der Fokus der Betrachtung liegt auf den Akzentverschiebungen und Verlagerungen, die sich sowohl in Bezug auf die beiden Konstruktionsmodi »männlicher Hegemonie« (Meuser/Scholz: 2005) als auch im Hinblick