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Abstract
Runeninschriften sind einzigartiges Quellenmaterial. Es handelt sich um Originale, anders als bei mittelalterlichen Texten, die in der Regel in voneinander abhängigen Abschriften überliefert sind. Runeninschriften bieten unmittelbar die Vorstellung der Auftraggeber oder Runenschreiber, sind also frei von einer Fremdsicht, wie sie für antike Texte über Germanen (z.B. die Germania des Tacitus) charakteristisch sind. Ihr Quellenwert sprachlicher und allgemein-kulturgeschichtlicher Art1 ist sehr hoch, da die epigraphischen südgermanischen Runenzeugnisse vor aller einheimischen literarischen Überlieferung liegen. Bereits vor 45 Jahren hat Klaus Düwel eine Edition kontinentaler Runeninschriften geplant. Dass ein derartiges Unternehmen nur in Zusammenarbeit mit einem Archäologen zu bewältigen ist, war nach den Werken von Arntz und Zeiss (1939; AZ) sowie von Krause und Jankuhn (1966; KJ) keine Frage. Eine erste Absichtserklärung stellte der Probeartikel zur Fibel von Donzdorf (Düwel / Roth 1977) dar. Fast 10 Jahre später hat Klaus Düwel (NoR 1, 16 ff.) den Plan einer neuen Gesamtausgabe kontinentaler Runeninschriften vorgestellt. Als Bearbeitungsprinzipien wurden festgelegt (ebd., 18):