{"title":"Tertius motus: Die Erklärung der Präzession im Anti-Lucretius des Melchior de Polignac","authors":"R. Glei","doi":"10.1515/9783110722826-011","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"prallt die strömende Materie schwimmenden Felsen (= die Erde) und schlägt von hinten gegen alles, was die Höhe ragt. Da es jedoch nicht möglich ist, dichten Körper zu durchdringen oder die träge Masse zu beschleunigen, wird sie um so viel zurück-gedrängt, um wie viel schneller die Materie als Körper ist. Die Erde kann nicht rück-wärts fließen, da sie von der hinteren Seite gedrückt wird; sie kann auch nicht nach unten ausweichen, da sie von jenem Strom, der ständig unterhalb fließt und schneller ist, ge-hindert wird; außerdem treibt die Zentrifugalkraft sie von der Sonne weg: Sie ist also ge-zwungen, zu den oberen Teilen hin aufzusteigen, wo der Vortrieb der fließenden Materie geringer ist; diese kann sie mit leichter Anstrengung verdrängen, da die Materie zurück-weicht. Auf diese Weise trifft (aber) die Materie, die die runde Erdmasse umfasst, diese mit kräftigem Druck von oben, schleift sie mit und beugt den obersten Teil (nach unten). Durch dessen Abstieg wird der Materiefluss abgefangen und nach unten gedrückt, treibt die Kugel weiter an und richtet die unteren Teile durch die Abwärtsbewegung auf. Diese Ursache bewirkt, dass die eine Hälfte der anderen in stetem Wechsel folgt.","PeriodicalId":294510,"journal":{"name":"Die Poesie der Dinge","volume":"71 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2021-03-08","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Die Poesie der Dinge","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/9783110722826-011","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
prallt die strömende Materie schwimmenden Felsen (= die Erde) und schlägt von hinten gegen alles, was die Höhe ragt. Da es jedoch nicht möglich ist, dichten Körper zu durchdringen oder die träge Masse zu beschleunigen, wird sie um so viel zurück-gedrängt, um wie viel schneller die Materie als Körper ist. Die Erde kann nicht rück-wärts fließen, da sie von der hinteren Seite gedrückt wird; sie kann auch nicht nach unten ausweichen, da sie von jenem Strom, der ständig unterhalb fließt und schneller ist, ge-hindert wird; außerdem treibt die Zentrifugalkraft sie von der Sonne weg: Sie ist also ge-zwungen, zu den oberen Teilen hin aufzusteigen, wo der Vortrieb der fließenden Materie geringer ist; diese kann sie mit leichter Anstrengung verdrängen, da die Materie zurück-weicht. Auf diese Weise trifft (aber) die Materie, die die runde Erdmasse umfasst, diese mit kräftigem Druck von oben, schleift sie mit und beugt den obersten Teil (nach unten). Durch dessen Abstieg wird der Materiefluss abgefangen und nach unten gedrückt, treibt die Kugel weiter an und richtet die unteren Teile durch die Abwärtsbewegung auf. Diese Ursache bewirkt, dass die eine Hälfte der anderen in stetem Wechsel folgt.