Periglaziäre, polygonal-verzweigte rinnenförmige Bildungen und glazitektonische Strukturen in Saale-Till am Elbe-Urstomtalrand bei Wedel (Schleswig-Holstein)
{"title":"Periglaziäre, polygonal-verzweigte rinnenförmige Bildungen und glazitektonische Strukturen in Saale-Till am Elbe-Urstomtalrand bei Wedel (Schleswig-Holstein)","authors":"Alf Grube","doi":"10.3285/EG.64.1.01","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Wahrend der Sanierung eines Raffineriegelandes in Wedel / Holstein wurden im Jahre 2008 auffallige Strukturen beobachtet. Die in Aufsicht polygonal verzweigten, rinnenartigen Strukturen sind in einen bindigen und kalkreichen, saalezeitlichen Till der Niendorf-Formation eingeschnitten und im Querschnitt symmetrisch halbkreisformig ausgebildet. Die polygenetisch entstandenen Strukturen sind mit kalkhaltigen, schluffigen Sanden gefullt, die als umgelagerter Till mit aus den hangenden Sanden vermischtem Material bzw. aolischen Komponenten interpretiert werden konnen. Die Breite der Strukturen betragt ca. 0,3 bis 1,5 m, die Tiefe bis zu ca. 0,8 m. Bis zu mehr als 10 m lange Risse, als schmale Bander rotlich gefarbter Sande ausgebildet, sind oft zentral in den o. g. rinnenartigen Strukturen positioniert. Die rotliche Farbung ist auf anthropogene Verunreinigung zuruckzufuhren. Diese Bander reichen bis auf die Sohle der rinnenartigen Formen. An der Unterseite der Rinnenstrukturen setzen haufig glazitektonisch angelegte Klufte an, die bis zu wenige Zentimeter breit sind und uber mehrere Meter Tiefe bis an die Sohle der Auskofferung zu verfolgen waren. Die Genese der Strukturen, die einen moglichen Zusammenhang der rinnenartigen Strukturen mit dem glazitektonischen Kluftnetz bzw. den vermuteten palaohydrogeologischen Verhaltnissen einschliest, wird diskutiert.","PeriodicalId":227489,"journal":{"name":"EG Quaternary Science Journal","volume":"37 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2015-06-09","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"EG Quaternary Science Journal","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.3285/EG.64.1.01","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Wahrend der Sanierung eines Raffineriegelandes in Wedel / Holstein wurden im Jahre 2008 auffallige Strukturen beobachtet. Die in Aufsicht polygonal verzweigten, rinnenartigen Strukturen sind in einen bindigen und kalkreichen, saalezeitlichen Till der Niendorf-Formation eingeschnitten und im Querschnitt symmetrisch halbkreisformig ausgebildet. Die polygenetisch entstandenen Strukturen sind mit kalkhaltigen, schluffigen Sanden gefullt, die als umgelagerter Till mit aus den hangenden Sanden vermischtem Material bzw. aolischen Komponenten interpretiert werden konnen. Die Breite der Strukturen betragt ca. 0,3 bis 1,5 m, die Tiefe bis zu ca. 0,8 m. Bis zu mehr als 10 m lange Risse, als schmale Bander rotlich gefarbter Sande ausgebildet, sind oft zentral in den o. g. rinnenartigen Strukturen positioniert. Die rotliche Farbung ist auf anthropogene Verunreinigung zuruckzufuhren. Diese Bander reichen bis auf die Sohle der rinnenartigen Formen. An der Unterseite der Rinnenstrukturen setzen haufig glazitektonisch angelegte Klufte an, die bis zu wenige Zentimeter breit sind und uber mehrere Meter Tiefe bis an die Sohle der Auskofferung zu verfolgen waren. Die Genese der Strukturen, die einen moglichen Zusammenhang der rinnenartigen Strukturen mit dem glazitektonischen Kluftnetz bzw. den vermuteten palaohydrogeologischen Verhaltnissen einschliest, wird diskutiert.