{"title":"Die Deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkriegs\nin Flandern","authors":"A. Freytag, Thomas Van Driessche","doi":"10.55465/hrcz8534","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Der Erste Weltkrieg, la Grande Guerre, hat unfassbare Verluste gefordert, und der vierjährige Stellungskrieg an der Westfront zählt zu den blutigsten Schauplätzen der Weltgeschichte. 700 km Schützengräben umfasste die Westfront von der Küste bis an die Schweizer Grenze5 und Flanders Fields, die Ebene zwischen Tourcoing und Dunkerque mit Ieper im Zentrum, war eine der umkämpftesten Zonen in dieser Auseinandersetzung. Am Ende dieses Krieges zählten die Deutschen allein in Flandern rund 441.500 Tote, Verwundete, und Vermisste; die Alliierten rund 582.000 Tote, Verwundete und Vermisste6. Von den deutschen Toten wurden 134.898 auf Friedhöfen in Flandern begraben7. Von den unzähligen Toten, die sich noch im Gelände befinden, werden etwa zehn pro Jahr bei Bauarbeiten oder anderen Erdbewegungen entdeckt, geborgen, und im sogenannten Kameradengrab auf dem Friedhof Langemark beigesetzt8. Die vorliegende Studie widmet sich den Deutschen Soldatenfriedhöfen des Ersten Weltkriegs in Flandern9. Sie zeichnet deren Entwicklung nach, erläutert ihre Gestaltungsgrundsätze, legt dar, wer für die Errichtung und Pflege zuständig war, und konzentriert sich dann auf die bis heute bestehenden Friedhöfe in Hooglede-Ost, Langemark-Nord, Menen-Wald und Vladslo-Praetbosch. Die Studie ist in zwei große Teil unterteilt: Der erste Teil widmet sich der Geschichte der Deutschen Soldatenfriedhöfe von 1914-1954, jenem Jahr, als beschlossen wurde, alle Friedhofsanlagen (darunter 66 Ehrenfriedhöfe) bis auf vier aufzugeben und zigtausende Soldaten umzubetten10. Daher wird im ersten Teil der Studie neben der Darstellung der allgemeinen Geschichte der Soldatenfriedhöfe in Flandern immer auf die konkrete Situation der vier nach 1954 verbleibenden Friedhöfe eingegangen. Der zweite Teil konzentriert sich dann ausschließlich auf die Geschichte und Gestaltung nach 1954 und auf den gegenwärtigen Zustand der vier Friedhöfe. Das Ziel war, die wenig bekannte Geschichte dieser Friedhofsanlagen kontinuierlich und wissenschaftlich fundiert darzustellen. Die Studie sollte eine Grundlage für die Unterschutzstellung der damals noch nicht denkmalgeschützten Anlagen Hooglede und Menen geben und darüber hinaus Informationen bieten, die für die künftige Erhaltung und Pflege aller vier Anlagen nützlich sein könnten. Die Soldatenfriedhöfe Hooglede und Menen wurden schließlich am 22. Januar 2009 unter Die Deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkriegs in Flandern","PeriodicalId":370339,"journal":{"name":"Relicta. Archeologie, Monumenten- en Landschapsonderzoek in Vlaanderen","volume":"100 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2011-05-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"1","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Relicta. Archeologie, Monumenten- en Landschapsonderzoek in Vlaanderen","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.55465/hrcz8534","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Der Erste Weltkrieg, la Grande Guerre, hat unfassbare Verluste gefordert, und der vierjährige Stellungskrieg an der Westfront zählt zu den blutigsten Schauplätzen der Weltgeschichte. 700 km Schützengräben umfasste die Westfront von der Küste bis an die Schweizer Grenze5 und Flanders Fields, die Ebene zwischen Tourcoing und Dunkerque mit Ieper im Zentrum, war eine der umkämpftesten Zonen in dieser Auseinandersetzung. Am Ende dieses Krieges zählten die Deutschen allein in Flandern rund 441.500 Tote, Verwundete, und Vermisste; die Alliierten rund 582.000 Tote, Verwundete und Vermisste6. Von den deutschen Toten wurden 134.898 auf Friedhöfen in Flandern begraben7. Von den unzähligen Toten, die sich noch im Gelände befinden, werden etwa zehn pro Jahr bei Bauarbeiten oder anderen Erdbewegungen entdeckt, geborgen, und im sogenannten Kameradengrab auf dem Friedhof Langemark beigesetzt8. Die vorliegende Studie widmet sich den Deutschen Soldatenfriedhöfen des Ersten Weltkriegs in Flandern9. Sie zeichnet deren Entwicklung nach, erläutert ihre Gestaltungsgrundsätze, legt dar, wer für die Errichtung und Pflege zuständig war, und konzentriert sich dann auf die bis heute bestehenden Friedhöfe in Hooglede-Ost, Langemark-Nord, Menen-Wald und Vladslo-Praetbosch. Die Studie ist in zwei große Teil unterteilt: Der erste Teil widmet sich der Geschichte der Deutschen Soldatenfriedhöfe von 1914-1954, jenem Jahr, als beschlossen wurde, alle Friedhofsanlagen (darunter 66 Ehrenfriedhöfe) bis auf vier aufzugeben und zigtausende Soldaten umzubetten10. Daher wird im ersten Teil der Studie neben der Darstellung der allgemeinen Geschichte der Soldatenfriedhöfe in Flandern immer auf die konkrete Situation der vier nach 1954 verbleibenden Friedhöfe eingegangen. Der zweite Teil konzentriert sich dann ausschließlich auf die Geschichte und Gestaltung nach 1954 und auf den gegenwärtigen Zustand der vier Friedhöfe. Das Ziel war, die wenig bekannte Geschichte dieser Friedhofsanlagen kontinuierlich und wissenschaftlich fundiert darzustellen. Die Studie sollte eine Grundlage für die Unterschutzstellung der damals noch nicht denkmalgeschützten Anlagen Hooglede und Menen geben und darüber hinaus Informationen bieten, die für die künftige Erhaltung und Pflege aller vier Anlagen nützlich sein könnten. Die Soldatenfriedhöfe Hooglede und Menen wurden schließlich am 22. Januar 2009 unter Die Deutschen Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkriegs in Flandern