Altersarmut – (k)ein Problem? Aktuelle und zukünftige Entwicklungen in Deutschland

Anita Tiefensee
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Abstract

„Die Rente ist sicher“ versprach der damalige Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung Dr. Norbert Blüm (CDU) am 10. Oktober 1997 bei einer Rentenreformdebatte im Deutschen Bundestag. Er hat bis heute Recht behalten. Allerdings nützt einem ein monatlich pünktlich auf dem Konto eingehender Betrag nur bedingt, wenn dieser nicht reicht, um die anfallenden Ausgaben zu decken oder Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen. Die Zahlungen der Deutschen Rentenversicherung, die Blüm damals explizit meinte, stellen für die meisten Menschen im Rentenalter in Deutschland den größten Teil ihres Haushaltseinkommens dar (Grabka et al. 2018). Weitere Einkommensarten sind u. a. Betriebsrenten, private Renten bzw. Transfers oder anderweitig angespartes Vermögen, das Kapitalerträge liefert oder aufgebraucht wird. Ein Teil der Menschen bezieht zudem bzw. äquivalent Beamtenpensionen oder Zahlungen von beruflichen Versorgungswerken. Manchen erzielen auch noch Erwerbseinkommen, da sie neben einem Rentenbezug (in Teilzeit) arbeiten. Menschen, die über diese Einnahmen nicht oder nur in sehr geringem Umfang verfügen, können staatliche Grundsicherung im Alter oder Wohngeld beantragen. Die Inanspruchnahme der Grundsicherung im Alter gilt in Deutschland häufig als Richtwert dafür, wer von Altersarmut betroffen ist. Daneben steht das europäische Konzept der relativen (Einkommens-) Armut: Wer weniger als 60 Prozent des Medians der äquivalenzgewichteten Nettohaushaltseinkommen besitzt, gilt als von Armut bedroht (vgl. Atkinson et al. 2002). Beide Konzepte berücksichtigen nicht nur die individuelle materielle Situation, sondern die gesamte aller im Haushalt lebender Personen. Neben dem Einkommen ist Vermögen, vor allem in Form einer selbstgenutzten Immobilie, ein relevanter Faktor der finanziellen Freiheit oder Einschränkung im Alter. In diesem Beitrag wird zunächst der Frage nachgegangen, wer aktuell von Altersarmut betroffen ist. Es erfolgt eine Aufschlüsselung nach den 1.
老年贫困问题?德国的当前和未来发展
"政府机构的工作和社会福利部长,诺伯特·布鲁姆博士于10月发表了保证。"1997年10月德国联邦议院关于退休金改革的讨论。他到现在都是对的。然而,每个月准时存进账户的大额款项,只有在无法支付可能支付的开销或让你参与社会生活时,才会有金钱津贴。当时,繁荣明确定义了德国养老保险的支出,认为大多数退休后德国人家庭收入占到了大部分。(Grabka等2018年)其他形式的收入包括福利、私人养老金或转移支付,或其他形式的储蓄资产,以赚取资本回报或被耗尽。也有一些人得到了类似的养老金或职业津贴。有些人还能赚取有收入的工作,因为他们除了使养老金(非全职)工作之外。无法或者收入微薄的人可以申请养老保障和住房保障。在德国,使用老年保障作为一个基准指标,来确定谁受老年贫困影响。还有欧洲关于相对(收入)贫困的概念:那些拥有较多净支出预算中不到60%的人将受到贫困的威胁。(2002年)这两个概念不仅考虑到个人的物质状况,而且还考虑到所有人在家中的情况。除收入外,财富(主要是自使用的房产)是一种与年龄上的金融自由或约束有关的因素。首先,本文探究了目前谁受老年贫困影响的问题。是…
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