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Abstract
Mich interessiert im Folgenden ein kleiner Ausschnitt der zeitgenössischen tänzerischen Arbeit am »Werk« (Louppe 2009) und zwar die Benutzung einer Grafik als Ausgangspunkt von Choreografien in interund transdisziplinärem Zusammenhang. Dabei grenze ich eine Grafik von einer Notation oder Partitur als jeweils unterschiedliche Möglichkeiten zur Visualisierung von Ideen ab, da sie verschiedene Zielsetzungen beim Spuren legen und Spuren aufzeichnen verfolgen.1 Aus Gründen der Abgrenzung und interdisziplinären Vergleichbarkeit beziehe ich mich auf eher enge, traditionelle Begriffskonzepte, die auf den Materialien und nicht auf einer Erweiterung durch immaterielle Gestaltungsprozesse fußen. Notationen sind »Entwurf, Anweisung zum Spiel, Kommunikationsmittel oder autonome Werke« – so die Definition in einer Ausstellung des ZKM Karlsruhe und der Akademie der Künste Berlin (http://zkm. de/media/video/notation). Sie werden für diese Zwecke auf der Basis eines determinierenden Zeichensystems, eines spezifisch zu entschlüsselnden Codes entwickelt, denen ein Inszenierungskonzept zugrunde liegt. In einem für die performativen Künste typischen Übersetzungsprozess wird hierdurch beispielsweise ein Bewegungsverlauf verschriftlicht (Jeschke 1997; Brandstetter 2010a). Es entstehen so zusammenhängende und zu lesende »Texte«; John Cage spricht in Notations von »Manuskripten« (1968: o.S.). Das Spiel mit Fest-