Netzwerksupport durch Netzwerkberatung

J. Schwarz, S. Weber
{"title":"Netzwerksupport durch Netzwerkberatung","authors":"J. Schwarz, S. Weber","doi":"10.3278/rep1104w037","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Kooperation und Vernetzung von Bildungsorganisationen wurden bereits im Jahr 1970 im „Strukturplan für das Bildungswesen“ als wichtige Elemente einer Bildungspolitik markiert, die sich um eine Abstimmung der im Bildungssystem realisierten Angebote mit den gesellschaftlichen Bedarfen bemühte. Den absehbaren Unzulänglichkeiten einer zentralistisch-hierarchischen Steuerung des Bildungssystems wurde durch die Forderung nach einem geregelten Zusammenwirken der verschiedenen Anbieter-, Abnehmer und sonstigen Stakeholdergruppen (vgl. Deutscher Bildungsrat 1970, S. 208) ein vernetzt-kooperatives Regulativ entgegenbzw. zur Seite gestellt. In den 1990er Jahren intensivierte sich die Diskussion u.a. auf der Grundlage verschiedener Gutachten (Faulstich u.a. 1991; Faulstich/Teichler/Döring 1996), welche die Bedeutung von Netzwerken und Kooperation für die Weiterbildung betonen. Es war die Phase einer umfassenden Neuordnung politischer Steuerung: Deregulation, Privatisierung und die Adaption marktförmiger Koordinationsmechanismen im öffentlichen Sektor führten auch in der Weiterbildung zu veränderten Finanzierungsund Steuerungsstrukturen, die stärker auf Konkurrenzbeziehungen zwischen den verschiedenen (öffentlichen wie privaten) Bildungsanbietern aufbauen. Doch gerade durch diesen verschärften Wettbewerb am Weiterbildungsmarkt erhalten Kooperation und Vernetzung eine strategische Qualität für Weiterbildungsanbieter: Netzwerkstrategien stellen eine Möglichkeit dar, sich in einem gewissen Umfang gegen die Punktualität von Marktbeziehungen und gegen das Angebotsentscheidungen zu Grunde liegende Risiko abzusichern und durch die Etablierung dauerhafter Kooperationen zu anderen Anbietern und zu wichtigen Abnehmern (wie z.B. regionalen Unternehmen) ein Mindestmaß an Kontinuität und Sicherheit zu erschließen und das eigene ökonomische Fortbestehen zu sichern. Die Bildungspolitik distanziert sich zunehmend sowohl von der Vorstellung der Machbarkeit zentralistisch-hierarchischer Steuerung als auch vom Ideal des freien Spiels von Angebot und Nachfrage am Bildungsmarkt. Es lässt sich ein Wandel vom „aktiven“ über den „schlanken“ hin zum „aktivierenden Staat“ (Jann/Wegrich 2004, S. 196) zeigen. Diese neue staatliche Rolle beschränkt sich weitgehend auf die Initiierung, strukturelle Rahmung und (finanzielle) Förderung von Selbststeuerungsprozessen organisationaler Akteure, insbesondere auch über den Weiterbildungssektor hinweg (vgl. Faulstich 2010, S. 43). Hierfür stellen Vernetzung und Kooperationen wichtige Instrumente dar. Eine Fokussierung erfährt diese politische Strategie durch das verbindende Konzept der „Region“: In den 2000er Jahren werden „Regionale Netzwerke lebenslangen Lernens“ (Faulstich 2001) zum Kern einer Steuerungsstrategie, welche die","PeriodicalId":353233,"journal":{"name":"REPORT - Zeitschrift für Weiterbildungsforschung 04/2011","volume":"54 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2011-12-06","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"9","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"REPORT - Zeitschrift für Weiterbildungsforschung 04/2011","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.3278/rep1104w037","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
引用次数: 9

Abstract

Kooperation und Vernetzung von Bildungsorganisationen wurden bereits im Jahr 1970 im „Strukturplan für das Bildungswesen“ als wichtige Elemente einer Bildungspolitik markiert, die sich um eine Abstimmung der im Bildungssystem realisierten Angebote mit den gesellschaftlichen Bedarfen bemühte. Den absehbaren Unzulänglichkeiten einer zentralistisch-hierarchischen Steuerung des Bildungssystems wurde durch die Forderung nach einem geregelten Zusammenwirken der verschiedenen Anbieter-, Abnehmer und sonstigen Stakeholdergruppen (vgl. Deutscher Bildungsrat 1970, S. 208) ein vernetzt-kooperatives Regulativ entgegenbzw. zur Seite gestellt. In den 1990er Jahren intensivierte sich die Diskussion u.a. auf der Grundlage verschiedener Gutachten (Faulstich u.a. 1991; Faulstich/Teichler/Döring 1996), welche die Bedeutung von Netzwerken und Kooperation für die Weiterbildung betonen. Es war die Phase einer umfassenden Neuordnung politischer Steuerung: Deregulation, Privatisierung und die Adaption marktförmiger Koordinationsmechanismen im öffentlichen Sektor führten auch in der Weiterbildung zu veränderten Finanzierungsund Steuerungsstrukturen, die stärker auf Konkurrenzbeziehungen zwischen den verschiedenen (öffentlichen wie privaten) Bildungsanbietern aufbauen. Doch gerade durch diesen verschärften Wettbewerb am Weiterbildungsmarkt erhalten Kooperation und Vernetzung eine strategische Qualität für Weiterbildungsanbieter: Netzwerkstrategien stellen eine Möglichkeit dar, sich in einem gewissen Umfang gegen die Punktualität von Marktbeziehungen und gegen das Angebotsentscheidungen zu Grunde liegende Risiko abzusichern und durch die Etablierung dauerhafter Kooperationen zu anderen Anbietern und zu wichtigen Abnehmern (wie z.B. regionalen Unternehmen) ein Mindestmaß an Kontinuität und Sicherheit zu erschließen und das eigene ökonomische Fortbestehen zu sichern. Die Bildungspolitik distanziert sich zunehmend sowohl von der Vorstellung der Machbarkeit zentralistisch-hierarchischer Steuerung als auch vom Ideal des freien Spiels von Angebot und Nachfrage am Bildungsmarkt. Es lässt sich ein Wandel vom „aktiven“ über den „schlanken“ hin zum „aktivierenden Staat“ (Jann/Wegrich 2004, S. 196) zeigen. Diese neue staatliche Rolle beschränkt sich weitgehend auf die Initiierung, strukturelle Rahmung und (finanzielle) Förderung von Selbststeuerungsprozessen organisationaler Akteure, insbesondere auch über den Weiterbildungssektor hinweg (vgl. Faulstich 2010, S. 43). Hierfür stellen Vernetzung und Kooperationen wichtige Instrumente dar. Eine Fokussierung erfährt diese politische Strategie durch das verbindende Konzept der „Region“: In den 2000er Jahren werden „Regionale Netzwerke lebenslangen Lernens“ (Faulstich 2001) zum Kern einer Steuerungsstrategie, welche die
网络支持
早在1970年的“教育结构计划”中,教育机构的合作和连通就被标记为一个主要的要素,这些要素旨在协调教育体制时根据社会需求提供的服务。正因呼吁各种提供者、消费者和其他利益相关方团体相互进行更有效的互动,预见了教育体制中央集权等级管理方面可能存在的不足。(德国教育委员会(1970年,208页)在监管和约束之间建立网络合作。就放在旁边20世纪90年代,讨论开始于其他一些专家的建议之下(1991年和1991年于1996年的流浪汉/流浪汉/干部),他们强调了合作和网络对高等教育的重要性。是阶段全面重构政治管理:Deregulation、私有化和能适应marktförmiger Koordinationsmechanismen公共部门,也在培训改变Finanzierungsund管理框架,更加注重Konkurrenzbeziehungen间公共——私营部门)建立Bildungsanbietern .然而正是由于这种继续深造的竞争使得继续学徒市场的合作与连通得到了继续学徒的战略质量:Netzwerkstrategien提供一个绝好的机会。在一定程度上针对Punktualität Marktbeziehungen和反对分离Angebotsentscheidungen有效的风险对冲,并通过建立持久的合作以及其他供应商和主要出口国家(比如区域公司开发)最低水平的连续性和安全,确保自己的经济持续.教育政策越来越疏远的是可行性的中央集权管理的概念和在教育市场中自由运动的理想。你看,从“活跃”,到“苗条”,从“活跃”国家发生了一些变化(Jann/Wegrich, 2004年,196页)。这种新的国家作用往往局限于对组织行动者进行自我管理,尤其是在学习区域内(参路二三合会)。《自私自利》2010页这是类似关系和合作的重要工具。此政策目标通过统一的“区域”概念得到了集中:21世纪初,“区域终身学习网络”(沮丧于2001年)成为一项治理战略的核心
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。
求助全文
约1分钟内获得全文 求助全文
来源期刊
自引率
0.00%
发文量
0
×
引用
GB/T 7714-2015
复制
MLA
复制
APA
复制
导出至
BibTeX EndNote RefMan NoteFirst NoteExpress
×
提示
您的信息不完整,为了账户安全,请先补充。
现在去补充
×
提示
您因"违规操作"
具体请查看互助需知
我知道了
×
提示
确定
请完成安全验证×
copy
已复制链接
快去分享给好友吧!
我知道了
右上角分享
点击右上角分享
0
联系我们:info@booksci.cn Book学术提供免费学术资源搜索服务,方便国内外学者检索中英文文献。致力于提供最便捷和优质的服务体验。 Copyright © 2023 布克学术 All rights reserved.
京ICP备2023020795号-1
ghs 京公网安备 11010802042870号
Book学术文献互助
Book学术文献互助群
群 号:481959085
Book学术官方微信