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Abstract
Die Vermittlung öffentlicher Kommunikation durchläuft einen tiefgreifenden Veränderungsprozess. Neben die traditionellen Massenmedien sind Plattformen wie Suchmaschinen oder soziale Netzwerke als „neue“ Intermediäre getreten. Mit ihrer wachsenden Bedeutung – mit Blick auf ihre ökonomische Dominanz, ihre Relevanz im Alltag der Bürgerinnen und Bürger und ihre Bedeutung für Kommunikationsprozesse in (demokratischen) Gesellschaften – stellen sich allerdings auch Fragen hinsichtlich der Notwendigkeit und Möglichkeit einer Governance von Plattformen. Nachdem der Begriff der Vermittlung geschärft (siehe den Beitrag von Beck und Donges in diesem Band), die Vermittlungsleistung von Intermediären (siehe den Beitrag von Jarren in diesem Band) sowie der Wandel von Journalismus (siehe den Beitrag von Neuberger in diesem Band) und Mediennutzung (siehe den Beitrag von Kleinen-von Königslöw in diesem Band) diskutiert und die ökonomischen Grundlagen von Plattformen dargelegt (siehe den Beitrag von Lobigs in diesem Band) wurden, geht es damit im vorliegenden Kapitel um Fragen der Governance. Zu Beginn des Kapitels wird der digitale Strukturwandel der Öffentlichkeit kurz dargestellt und versucht, Medien und Plattformen in einer Strukturperspektive als Organisationen, Institutionen und Systeme zu betrachten. Denn: „Understanding how platform mechanisms reshape societies may in turn help us understand how societies can govern platforms“ (van Dijck, Poell, & de Waal, 2018, S. 30). Darauf aufbauend wird argumentiert, dass das Governance-Konzept mit seiner Berücksichtigung verschiedenster Formen der Regelsetzung geeignet ist, um die sich verändernde Vermittlung öffentlicher Kommunikation zu fassen. Insofern wird dafür plädiert, Medien und Plattformen als Intermediäre insgesamt in den Blick zu nehmen. Im Anschluss an diese theoretische Auseinandersetzung mit der Governance von Vermittlung werden auf Basis eines Literaturüberblicks Herausforderungen, die sich durch den zunehmenden Stellenwert von Plattformen