Gertrudis Gómez de Avellaneda oder romantisches Schreiben zwischen Kuba und Spanien

Mit Gertrudis Gómez
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Abstract

Mit Gertrudis Gómez de Avellaneda stoßen wir auf eine große Autorin, um die sich noch immer in eigenartiger, aber charakteristischer Verbohrtheit zwei nationale Literaturgeschichtsschreibungen streiten. Denn ebenso die spanische wie die kubanische Literaturgeschichtsschreibung reklamieren diese Dichterin vehement für sich – und nur für sich! Besonders hübsch und putzig sind in diesem Zusammenhang die Ausführungen von keinem Geringeren als Don Marcelino Menéndez y Pelayo, der die Avellaneda aufgrund ihrer Bildung und Ausbildung für eine Spanierin hält, könne diese hochgebildete Dichterin – so der spanische Literaturpapst – doch niemals die kubanische Literatur vertreten. Und Lorenzo Cruz-Fuentes hat in seiner 1907 erschienenen Ausgabe der von ihm aufgespürten Autobiografía der Autorin und ihrer Briefe an Cepeda betont, wie lächerlich und absurd der Standpunkt des damaligen kubanischen Vizepräsidenten Zayas sei. Denn der kubanische Politiker und Kritiker habe davon gesprochen, dass Tula, wie man die in Kuba geborene Dichterin auch nannte, die spanische Literatur für die kubanische Literatur von kubanischer Seite her erobert habe, dass sie also als Kubanerin letztlich die spanische Literatur der ihren, der kubanischen unterworfen und einverleibt habe. All dies mag heute ein wenig wie in die Jahre gekommene Folklore erscheinen. Tatsache aber ist, dass sich Gertrudis Gómez de Avellaneda bis heute entweder als Kubanerin oder als Spanierin durch die verschiedenen Literaturgeschichten treibt und mit ihrem Namen entweder für die iberische oder die karibische Literaturtradition einsteht. Dies ist durchaus auf Grund der differierenden und differenzierenden Entwicklung der Disziplinen und der nationalen Geschichtsschreibungen verständlich, verweist aber auf die Absurdität derartiger Anschauungen und letztlich auch auf die Borniertheit oder zumindest doch Relativiertheit und Begrenztheit einer derartigen Literaturgeschichtsschreibung. Keine Angst, wir werden uns einer derart exkludierenden und essentialisierenden Literaturwissenschaft nicht verschreiben! Zum Thema Bildung und Erziehung hatte die gute Tula – wie wir sie bisweilen nennen dürfen – das Nötige schon zu ihrer Zeit gesagt, schrieb sie doch im Jahre 1839 in ihrer Autobiographie, auf die wir gleich zurückkommen werden, einige recht interessante Zeilen zu einem Vergleich zwischen ihrer Heimatinsel und Spanien. Sie verglich darin die unterschiedliche Erziehung von Mädchen in Kuba und in Spanien, wobei sie als echte Kubanerin Galizien heranzog, ist doch auf Grund der zahlreichen Einwanderer aus diesem Teil des Landes ein Spanier für kubanische Seelen doch stets ein „Gallego“:
赫露蒂丝Gó目标·亚维兰达浪漫或者古巴和西班牙之间的父母
和G赫露蒂丝ó目标·亚维兰达祝我们面对很大的作家,都还在奇怪但charakteristischer Verbohrtheit两个国家Literaturgeschichtsschreibungen .吵架这位诗人和西班牙人和古巴文学史家一样,都是为了自己的个人要求。尤为美丽,逗趣,在这方面阐述的不是别人而是作为唐Marcelino mibéndez y Pelayo亚维兰达因其教育和培训认为一个西班牙的这种教育群体诗人——可以使西班牙Literaturpapst——但是不代表古巴文学.和洛伦佐Cruz-Fuentes 1907年的版本,《他的aufgespürten Autobiografía作者及其信Cepeda强调荒谬和可笑的观点,当时古巴副Zayas .同在那么,古巴的政坛人物和批评家们一直在谈论关于图拉,也就是古巴出生的诗人所称的图拉征服了古巴文学从古巴那边取得的西班牙作品。作为一个古巴人,图拉最终凭借其自身的、古巴人的理解并窃取了西班牙作品。所有这些看起来都像古代的民俗传说千年,但是现实是赫露蒂丝Gó目标·亚维兰达至今古巴或比西班牙人通过各种Literaturgeschichten把和他的名字为伊比利亚或加勒比Literaturtradition担保.这是完全基于differierenden和学科发展,适用于民族Geschichtsschreibungen可以理解,但回顾这种观点的荒谬,并且最终Borniertheit或至少但Relativiertheit局限性和类Literaturgeschichtsschreibung .别担心,我们不会要求你们相信如此独特和自私的文学。主题教育和教育有最好的图拉同我们一样,他们有时会称,已经说的时间,使你可以写你在1839年的现代图书出版公司,稍后再到回一些很有趣的行成对比:其Heimatinsel和西班牙.她把古巴和西班牙女孩教育方式的差异和她从小真正的古巴女孩夏利希纳
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