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Abstract
Die zeitgenössische Theorie und Begriffspolitik ist zunehmend durch Ver umweltlichung und die Durchsetzung einer ökologischen Semantik geprägt.2 Obwohl diese weitreichende Ökologisierungs und Verumweltlichungsbewe gung, die sich dergestalt Bahn bricht, unsere ontoepistemologische Verfassung in ihrer Gesamtheit betrifft und als eine der, wenn nicht sogar die wesentlichste Veränderung der theoretischen Einstellung seit Beginn der Neuzeit begriffen werden muss, sind grundlegende kulturwissenschaftlichphilosophische Ana lysen dieser Transformation als solcher höchstens in Ansätzen vorhanden. Der neuen historischen Semantik wird bislang eher entsprochen oder sie wird gar einfach (nach)gesprochen, als dass sie ihrerseits als Symptom verstanden und nach den genauen Gründen ihres Herkommens befragt werden würde. Der vor liegende Essay plädiert für eine weit ausgreifende Bestimmungsarbeit an dieser auf fälligen Signatur unserer Zeitgenossenschaft. Er versucht dazu die Konturen einer Formanalyse zu entwickeln, die die fragliche Transformation als große umweltliche Umwendung und als Zentralereignis unserer Sinngeschichte zu erfassen vermag. Im Anschluss an Foucaults Diagnose einer neuen Regierungs weise der Environmentalität, die nach der disziplinartechnischen Normierung von Subjekten nunmehr über die Manipulation von umweltlichen Variablen ope