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Abstract
Das wirkmächtige Anthropozän-Narrativ begreift die ökologische Krise als eine von Menschen gemachte. Dabei vernachlässigt es jedoch die herrschaftsförmige gesellschaftliche Vermittlung des menschlichen Einwirkens auf Natur. Das Anthropozän-Narrativ kann daher die Bearbeitung der ökologischen Krise nur als technologisch modernisierte Naturbeherrschung denken. Diese aber droht die ökologische Krise zu verschärfen und soziale Spaltungen zu vertiefen. Jüngere ökosozialistische Entwürfe warten mit alternativen Krisendiagnosen und -strategien auf. Sie bedürfen allerdings einer staats- und hegemonietheoretischen Fundierung und Einsichten aus der kritischen Theorie gesellschaftlicher Naturverhältnisse.