Netzwerk Kunst & Arbeit, Susanne Buchmann, Helmut Drexler, Clemens Krümmel, Susanne Leeb (Hgg.): art works. Ästhetik des Postfordismus, Berlin (b-books) 2015, 240 Seiten.
{"title":"Netzwerk Kunst & Arbeit, Susanne Buchmann, Helmut Drexler, Clemens Krümmel, Susanne Leeb (Hgg.): art works. Ästhetik des Postfordismus, Berlin (b-books) 2015, 240 Seiten.","authors":"Philipp Amelungsen","doi":"10.14361/zkmm-2017-0112","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Wie arbeitet Kunst im Postfordismus und welche Ästhetiken werden dabei in Arbeit und Kunst (re-)produziert? Diesen Fragen widmet sich in sehr unterschiedlichen Betrachtungen der Sammelband Ästhetik des Postfordismus im Rahmen des interdisziplinären Forschungsnetzwerks Kunst und Arbeit – Zum Verhältnis von Ästhetik und Arbeitsanthropologie vom 18. bis zum 21. Jahrhundert. Die Autoren und Autorinnen um Sabeth Buchmann, Professorin für Kunstgeschichte der Moderne und Nachmoderne am Institut für Kunstund Kulturwissenschaften der Akademie der Bildenden Künste in Wien, wollen ihre Publikation dabei als kollektiven Diskursraum referentieller Vernetzung zwischen den einzelnen Beiträgen verstanden wissen. Deshalb teilt sich das Buch in sieben Szenen, die Bezüge zwischen unterschiedlichen historischen Zeiten und gesellschaftlichen Räumen aufspannen. Die Autoren und Autorinnen, die gemeinsam das jeweilige ‚Szenenmaterial‘ erstellt haben, kommen dabei vor allem aus den Kunstund Geisteswissenschaften von Theaterund Medienwissenschaft, Literaturwissenschaft bis Kunstgeschichte. In der Einleitung heißt es, man wolle eine „condition post-fordiste“ mit ihren Ambivalenzen zwischen Plausibilität und Widersinnigkeit analysieren. Postfordismus wird dabei als kulturelles Paradigma gedeutet, dass „sowohl als eine Differenz in der Organisation von Arbeitsprozessen als auch, als deren Effekt oder Voraussetzung, auf eine Umwertung des Wertes von Arbeit“ (S. 14) verweist. Im Besonderen soll nachvollzogen werden, wie und warum dabei immer wieder auf Kunst, künstlerische Praktiken und künstlerische Arbeit zurückgegriffen wird, um Arbeitslogiken und Wertschöpfungsketten im Postfordismus zu legitimieren. Dabei wird ein weiter Bogen von den Kunstbewegungen der Moderne und ihren Künstlermythen, vor allem in Bezug auf die Avantgardisten, bis hin zu zeitgenössischen ökonomischen Phänomenen wie dem affective turn in den Wirtschaftswissenschaften und neoliberalen Politiken aufgezeigt. Die einzelnen Szenen selbst finden ganz unterschiedliche Zugänge zum Rahmenthema des Sammelbandes. So wird im ersten Schauplatz Konversionen – von der Arbeit zur Kunst und wieder zurück die Bestrebung Roland Barthes nachgezeichnet, seine wissenschaftliche Ar-","PeriodicalId":414783,"journal":{"name":"Zeitschrift für Kulturmanagement","volume":"28 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2017-01-26","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Zeitschrift für Kulturmanagement","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.14361/zkmm-2017-0112","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Wie arbeitet Kunst im Postfordismus und welche Ästhetiken werden dabei in Arbeit und Kunst (re-)produziert? Diesen Fragen widmet sich in sehr unterschiedlichen Betrachtungen der Sammelband Ästhetik des Postfordismus im Rahmen des interdisziplinären Forschungsnetzwerks Kunst und Arbeit – Zum Verhältnis von Ästhetik und Arbeitsanthropologie vom 18. bis zum 21. Jahrhundert. Die Autoren und Autorinnen um Sabeth Buchmann, Professorin für Kunstgeschichte der Moderne und Nachmoderne am Institut für Kunstund Kulturwissenschaften der Akademie der Bildenden Künste in Wien, wollen ihre Publikation dabei als kollektiven Diskursraum referentieller Vernetzung zwischen den einzelnen Beiträgen verstanden wissen. Deshalb teilt sich das Buch in sieben Szenen, die Bezüge zwischen unterschiedlichen historischen Zeiten und gesellschaftlichen Räumen aufspannen. Die Autoren und Autorinnen, die gemeinsam das jeweilige ‚Szenenmaterial‘ erstellt haben, kommen dabei vor allem aus den Kunstund Geisteswissenschaften von Theaterund Medienwissenschaft, Literaturwissenschaft bis Kunstgeschichte. In der Einleitung heißt es, man wolle eine „condition post-fordiste“ mit ihren Ambivalenzen zwischen Plausibilität und Widersinnigkeit analysieren. Postfordismus wird dabei als kulturelles Paradigma gedeutet, dass „sowohl als eine Differenz in der Organisation von Arbeitsprozessen als auch, als deren Effekt oder Voraussetzung, auf eine Umwertung des Wertes von Arbeit“ (S. 14) verweist. Im Besonderen soll nachvollzogen werden, wie und warum dabei immer wieder auf Kunst, künstlerische Praktiken und künstlerische Arbeit zurückgegriffen wird, um Arbeitslogiken und Wertschöpfungsketten im Postfordismus zu legitimieren. Dabei wird ein weiter Bogen von den Kunstbewegungen der Moderne und ihren Künstlermythen, vor allem in Bezug auf die Avantgardisten, bis hin zu zeitgenössischen ökonomischen Phänomenen wie dem affective turn in den Wirtschaftswissenschaften und neoliberalen Politiken aufgezeigt. Die einzelnen Szenen selbst finden ganz unterschiedliche Zugänge zum Rahmenthema des Sammelbandes. So wird im ersten Schauplatz Konversionen – von der Arbeit zur Kunst und wieder zurück die Bestrebung Roland Barthes nachgezeichnet, seine wissenschaftliche Ar-