Erfahrungen von Passivität als (prekäre) Fundierungen des Selbst und die Haltung der Gelassenheit

Juliane Schiffers
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Abstract

Die Frage, die ich hier diskutieren möchte, ist die Frage nach der Fundierung des Selbst. Das, was wir sind und sein wollen, muss stets von Neuem begründet werden, die Fundierung des Selbst ist also eine strukturell prekäre. Denn das, was die menschliche Seinsweise und die Tätigkeiten, in denen sie sich vollzieht, wesentlich ausmacht, ist in diesen Tätigkeiten nicht verfügbar – es entzieht sich zunächst einer positiven Fassung. Und mehr noch: Das, was die menschliche Seinsweise und die ihr wesentliche Reflexivität, das Selbst, ermöglicht, lässt sich weder ontologisch voraussetzen noch rein begriff lich feststellen. Vordergründig entziehen sich diese Ermöglichungsmomente deshalb der Bezugnahme; das Selbst kann sich nicht aus sich selbst heraus begründen. Die These, die ich im Folgenden vor allem mit Martin Heideggers Analysen der Furcht, der Angst und der Gelassenheit entwickeln will, ist, dass es gerade solche Erfahrungen von Unverfügbarkeit und Unabschließbarkeit – Erfahrungen von Passivität – sind, in welchen das Selbst gründet. Ich beginne mit einer Einordnung meiner Fragestellung in den Kontext aktueller phänomenologischer Forschung, die auf das Problem des Grundes ebenfalls mit Konzeptionen von Passivität bzw. pathos reagieren, dabei aber vor allem mit Figuren des Anderen oder Fremden argumentieren, denen gegenüber das Eigene dann nachgeordnet ist oder sich nachrangig konstituiert. In einem zweiten Schritt werde ich die prekäre Fundierung des Selbst mit der Frage nach der Rolle solcher Passivitätserfahrungen in Heideggers Sein und Zeit 1 erläutern – und die Sorgestruktur, die das Selbst (als Dasein) letztlich kennzeichnet, als Ausdruck dieser prekären Fundierung verständlich machen, ohne dass es eines starken Alteritätsgedankens bedarf. Ein dritter Schritt stellt die Frage, wie diese Fundierung selbst explizit werden kann, wie sie sich als solche artikuliert – und wie daraus eine Haltung entwickelt werden kann. Vor diesem Hintergrund kann ich schließlich das von Heidegger
消极被动,这是个体的证明,还有绝望的心态
今天我们要讨论的问题是如何用自己的方式奈森…我们的未来必须不断被证明…毕竟,决定人的情绪和活动的要素在这类工作中是不可用的——首先,它要在工作中保持得较为积极。再者,人的思想方式和自我反观的基本原理,不一定是固有的,也不一定是纯粹的概念。基于这一天真的说法,这并不能说只是他自己的行为。我想在这里主要引用马丁·海德格尔对恐惧、恐惧和宁静的分析,得出的结论是:这些都是“不可缺少和不可缺少”的经验——“被动的经验”。可知其一我一开始的我在研究提供最新phänomenologischer,今天的问题也与Konzeptionen被动或哀前后反应过程,但主要人物的其他或陌生人认为他们对自己那么nachgeordnet或nachrangig西.的第二步,我将更易Fundierung就算中的作用的问题在这些Passivitätserfahrungen Heideggers时间1讲解和Sorgestruktur最终否决自己——当生活的标志,体现了这个脆弱Fundierung可以理解在不需要一个强大的Alteritätsgedankens .第三步是如何表态这些记忆本身,如何发音,如何发展行为。毕竟,我能看到海德格尔的画像
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