Chirurgie bei oligometastasiertem Brustkrebs nach optimalem Ansprechen auf eine Therapie mit Palbociclib und Letrozol: Fallstrick der therapeutischen Bewertung per Ultraschall
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Abstract
Eine 48-jährige Frau mit regionalen Rezidiven eines Brustkrebses in der axillären und supraklavikulären Region wurde in unser Krankenhaus überwiesen. Unter der Diagnose eines rezidivierenden luminalen Brustkrebses mit einem hohen Ki-67-Markierungsindex von >30% und einem krankheitsfreien Intervall von 13 Jahren begann die Patientin mit einer Therapie bestehend aus Palbociclib, Letrozol und einem luteinisierendes Hormon freisetzenden Hormon-Agonisten, was zu einem deutlichen Ansprechen der supraklavikulären Läsion und laut Ultraschalluntersuchung zu einer stabilen Erkrankung der axillären Läsion führte. Die Positronenemissionstomographie (PET)/Computertomographie der axillären und supraklavikulären Knoten zeigte vor und nach der Behandlung hohe bzw. keine Aviditäten. Die unbewegliche Halsläsion wurde durch die Behandlung beweglich. Die Patientin wurde daher einer chirurgischen Resektion der beiden metastatischen Knoten unterzogen, um die nicht übereinstimmende therapeutische Wirksamkeit gegen die beiden metastatischen Knoten mit zwei Bildmodalitäten, d.h. US und PET, zu untersuchen und möglicherweise eine Heilung der Oligometastasierung des Brustkrebses zu erreichen. Die pathologische Untersuchung ergab eine ausgeprägte Fibrose und geringe Krebszellreste mit Mikroverkalkungen im Halstumor und eine massive Sarkoid-artige Reaktion mit geringen Krebszellresten in den Axillarknoten. Die verbleibenden Krebszellen waren positiv für Östrogen- und Progesteronrezeptoren, negativ für den humanen epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor Typ 2 und wiesen einen extrem niedrigen Ki-67-Markierungsindex von 2,5% auf. Die Patientin erholte sich problemlos und setzt die Palbociclib-haltige endokrine Therapie seit einem Jahr fort, ohne dass ein Rezidiv auftrat. Brustonkologen sollten die Grundprinzipien der internen Echobildung auf dem US umfassend zur Kenntnis nehmen und das Vorhandensein einer Sarkoid-artigen Reaktion in den Krebszell-Clustern bei der therapeutischen Bewertung von metastasiertem Brustkrebs in Betracht ziehen.