Digitale Ästhetik: Das Diskrete und das Kontinuierliche

Beatrice Fazi
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Abstract

Ist die Ästhetik ein brauchbarer Modus, um digitales Rechnen (digital computation) zu untersuchen? Diese Frage ist so wichtig wie sie dringlich ist, denn sie zeigt eine Sackgasse, eine Blockade auf, die meiner Meinung nach zeitgenössische ästhetische Untersuchungen im Bereich der digitalen Medien behindert. Auf der einen Seite zeugt diese Sackgasse von der konsequenten Erweiterung der Denk-, Handlungsund Wahrnehmungsweisen, wie sie durch digitale Technologien allererst möglich wurden. Auf der anderen Seite spiegelt sie aber auch die weit verbreitete Meinung wider, dass solch genuin digitale Denk-, Handlungsund Wahrnehmungsweisen imperfekt oder minderwertig seien, wenn sie nicht durch einen biologischen Träger – ein menschlicher Referent, ein Körper oder schlicht das ›Leben‹ – validiert werden, der die Affekte und Empfindungen ausdrückt und katalysiert, die für die ästhetische Erfahrung als zentral gelten. Die Sackgasse in der digitalen Ästhetik, die ich hier betrachten will, betrifft somit die Schwierigkeit, diese die Wahrnehmung und das Verhältnis zum Objekt auszeichnenden Eigenschaften, die Gegenstand der ästhetischen Untersuchung sind und unser Erleben bestimmen, den informatischen und operativen Mechanismen des Computers oder digitalen Endgeräts zuzuweisen. In diesem Artikel schlage ich eine theoretische Position vor, welche diese Blockade zu überwinden sucht. Eine Ästhetik des Digitalen ist möglich, und Rechnen (computation) kann als Methode zur Systematisierung von Wirklichkeit durch Quantifizierung sowie als logischer Motor digitaler Technologien ästhetisch analysiert werden. Meine affirmative Antwort auf die Frage, ob Ästhetik ein brauchbarer Modus ist, um digitales Rechnen (digital computation) zu untersuchen, verlangt allerdings, Ästhetik über die traditionellen Grundsätze der Disziplin, über die Ideen der Schönheit, des Geschmacks oder des Urteilsvermögens, und auch über die gewohnte Beschäftigung mit Kunst (im Allgemeinen) bzw. mit Computerkunst (im Besonderen) hinauszutreiben. Die von mir vorgeschlagene ästhetische Untersuchung digitaler Medien beruht vielmehr auf einer ontologischen Erörterung digitalen Rechnens (ontological study of digital computation). Ich bin überzeugt, dass gerade eine solche Erörterung auch deswegen notwendig ist, weil die von mir oben genannte Sackgasse in der digitalen Ästhetik auch eine
数字美学:安静和无休止的
审美是否是研究数字计算的有用模式?这一问题之所以重要,因为它显示了一条死胡同,一条我认为当代美学研究停滞不前的阻塞。一方面,这种僵局证明了连续增强数字技术的思考,行动和观念领域。另一方面反映出的是他们也普遍认为,乘人之危genuin数字,记住Handlungsund Wahrnehmungsweisen式或他人的成分,如果没有一种生物的一个人类的身体或是‹- validiert›生活Affekte和情绪表达和katalysiert所需的经验视为集中.所以,我在这里想要检视的数字审美僵局,是如何将这些审美特征指派给电脑电脑和数字终端的信息处理和操作机制以及它们与被审美检视对象的关系。在这篇文章中我提出一种理论立场去克服这种阻碍数字学是可能的,而计算学(以计算为基础)可以通过量化计算、逻辑推动数字技术转换。收到的答案被问到是否美学1975模式下,以数字计算(数字computation)进行分析,但要求美学关于传统纪律原则的思想之美、认可的正常Urteilsvermögens,关于就业和艺术(一般),或经Computerkunst(特殊)hinauszutreiben .我所提出的数字媒体调查主要基于一开始进行数字计算研究。我相信这正是举行这种讨论所需要的原因之一,因为在某种程度上我所提到的数字美学僵局也是值得的
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