Angefeindet und bekämpft: die schwedische Homöopathin Klara Fransén und die Pandemie 1918

S. Jahn
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Abstract

Zusammenfassung Die gesellschaftspolitischen Auswirkungen der Spanischen Grippe ab dem Jahr 1918 lassen sich mit denen der aktuellen Coronapandemie vergleichen. Am Ende eines Weltkriegs versuchten die Menschen, sich zusätzlich noch in einer pandemischen Krise zurechtzufinden. Soziale, psychische, ökonomische und gesundheitliche Fragen prägten private und öffentliche Debatten. Medizinische Errungenschaften standen nur einem Teil der Menschen zur Verfügung. Bereits damals waren komplementäre Verfahren gefragt und wurden teils aus Mangel an Alternativen genutzt. Die Homöopathie war zur Zeit der Spanischen Grippe in vielen Ländern verbreitet. Konventionelle Mediziner nutzten ergänzend naturheilkundliche Verfahren. Die Integration körperlicher und psychischer Symptome, eine ganzheitlichere Behandlung und Patientenzentrierung sowie häufig bessere Verträglichkeit sorgten für Beliebtheit der komplementären Methoden in der Bevölkerung. Der im Jahr 1910 in den USA veröffentlichte Flexner Report führte dazu, dass die ärztliche Ausbildung reformiert und Qualitätskriterien unterzogen wurde. Die US-amerikanischen Universitäten etablierten die 3 Bereiche Praxis, Lehre und Forschung. Ausbildungsstätten mit Unterricht in nichtkonventionellen Medizinrichtungen wurden als unwissenschaftlich eingestuft und mussten schließen. Pejorative Bezeichnungen wie „Scharlatan“ und „Quacksalber“ für Ärzte und Praktiker komplementärer Verfahren gab es damals wie heute. In Schweden war das Verhältnis zwischen konventionellen Ärzt*innen und Homöopath*innen besonders zerrüttet. Am Beispiel der nichtärztlichen Homöopathin Klara Fransén lässt sich exemplarisch darstellen, welchen Anfeindungen Vertreter*innen komplementärer Verfahren ausgesetzt waren. Dabei wird außer Acht gelassen, dass sich Homöopath*innen am medizinischen und wissenschaftlichen Diskurs beteiligen, Forschung betreiben und sich mit ihrem Wissen einbringen – vor 100 Jahren wie auch heute.
造化和对抗:瑞典Homöopathin Klara弗兰én和大流行病在1918年
总结一下西班牙流感对1918年以后的政府政策影响,可以与当前的冠状病毒疫情做比较。二战结束时,人们试图在流行病爆发的情况下找到自我。社会、心理、经济和健康问题成为私人和公众辩论的主题。医学成就只对某一部分人有用杂技团的“互补”方法已经需要了。西班牙流感爆发时,顺势疗法在许多国家散播。传统医生常用自然疗法作为补充。身体和心理症状的融合,更为全面的治疗和病人中心,以及更多不同的不同适应能力,从而使各地互补方法的受欢迎程度大大提高。1910年弗莱克斯纳报告导致医生培训的改革和质量标准的提高。美国大学确立了美国人在这三方面的实践、教学和研究。拥有常规医学课程的教育机构被认为不科学,必须关闭。临床医生和实践者的“骗人医生”世上都有与现在一样的术语,称为“骗人医生”和“骗子”。在瑞典传统外科医生和稳态基础nichtärztlichen Homöopathin Klara弗兰é构成n可以堪称典范的哪些眼疾,*代表内部互补的程序都面对.但我们没考虑到在100年前和今天
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