Die Förderung von Cyberstabilität zwischen Staaten: die Bemühungen der OSZE zur Verminderung der Konfliktrisiken, die sich aus dem Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) im Kon...
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Abstract
Als grenzenlose Ressource, die in fast allen Bereichen und Staaten eingesetzt wird, hat das Internet die Möglichkeiten für Wirtschaftswachstum, den politischen Diskurs, die Verbreitung von Informationen und für soziale Mobilität weltweit verbessert und damit die – wie sie von einigen genannt wird – dritte industrielle Revolution eingeleitet. Die rasante Verbreitung dieser Ressource ging jedoch mit neuen Herausforderungen, wie z.B. Schadsoftware, Hackerangriffen, Datenschutzverletzungen und Internetspionage, einher, was sich bereits 1988 mit dem ersten, vom „Morris-Wurm“ ausgelösten dokumentierten Überlastungsangriff (distributed denial-of-service attack, DDoS) abzuzeichnen begann.1 Zahl und Umfang von Cyberangriffen haben infolge der einzigartigen Kombination von hoher Rentabilität und großer Reichweite, niedrigen technischen Einstiegshürden und asymmetrischen Risiken für die Täter seitdem weiter zugenommen. Dies zeigte sich auch bei den jüngsten Cybervorfällen, z.B. der WannaCry-Ransomware-Attacke, den Versuchen, die Wahlen in den USA und in Frankreich zu hacken, und den Angriffen auf kritische Infrastrukturen in der Ukraine und Georgien, die allesamt große Beachtung in den Medien fanden. Der Unterschied zwischen solch weitreichenden Angriffen, alltäglicher Cyberkriminalität und der Nutzung des Internets durch Terroristen mag akademisch escheinen. Der Umfang und das hohe technische Niveau dieser Angriffe haben jedoch viele Experten davon überzeugt, dass sie nur mithilfe irgendeiner Form von staatlicher Beteiligung haben stattfinden können. Darüber hinaus haben Staaten die Vorteile von Cyberangriffen erkannt und entsprechend damit begonnen, nicht nur ihre defensiven, sondern auch ihre offensiven Cyberfähigkeiten zu verbessern. Nach Angaben des Instituts der Ver-