Moralisierung eines Konflikts. Eine lokale Auseinandersetzung zwischen Stadtverwaltung und Anwohnendeninitiative um den Neubau einer Anschlussunterbringung für Geflüchtete
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Abstract
Bezugnehmend auf neuere Arbeiten zur Soziologie der Moral analysiert der Beitrag eine Auseinandersetzung zwischen staatlichen und zivilgesellschaftlichen AkteurInnen (Stadtverwaltung/LokalpolitikerInnen und Anwohnendeninitiative) um den Neubau einer Anschlussunterbringung für Geflüchtete. Von zentraler Bedeutung ist dabei die Zuschreibung von Verantwortlichkeit sowie die Annahme eines exzeptionellen moralischen Status des Staates. In dem Konflikt findet sich die Bezugnahme auf zwei moral metagoods: Verhaltensregeln mit den Topoi Anstand und Fairness sowie die Anwaltschaft für die Sprachlosen mit dem Topos Altruismus. Die Moralisierung des Konflikts führt dabei nicht zu einer Klärung desselben oder zu einem ›besseren Leben‹, sondern bewirkt vielmehr eine Eskalation des Konflikts.