{"title":"Febrile Neutropenie: Welche Prophylaxe schneidet besser ab?","authors":"H. Link","doi":"10.1159/000528211","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Untersucht wurde das Auftreten von Neutropenie und febriler Neutropenie (FN) sowie die damit verbundenen Gesundheitsressourcen bei Krebspatienten, die eine myelosuppressive Chemotherapie in Kombination mit Pegfilgrastim im Vergleich zu Lipegfilgrastim erhielten. Es handelt sich um eine retrospektive Analyse anhand einer deutschen Datenbank mit Krankenversicherungsansprüchen. Erwachsene, die eine Chemotherapie mit Pegfilgrastim (n = 734) oder Lipegfilgrastim (n = 346) erhielten, wurden über einen Zeitraum von 1 Jahr beobachtet. Das FN-Risiko basierte auf dem Chemotherapieschema und zusätzlichen Neutropenie-Risikofaktoren. Die meisten Patienten wurden in die Gruppe mit hohem FN-Risiko eingestuft. Das Durchschnittsalter betrug 58,2 Jahre in der Pegfilgrastim-Kohorte und 58,0 Jahre in der Lipegfilgrastim-Kohorte, mit mehr weiblichen als männlichen Patienten. Die Mehrheit hatte Brustkrebs. Insgesamt traten bei 10,0% bzw. 10,4% der Patienten, die Pegfilgrastim oder Lipegfilgrastim erhielten, Neutropenie-Ereignisse auf (p = 0,82), wobei 4,4% bzw. 3,5% der Patienten ein FN-Ereignis erlitten (p = 0,49). Die durchschnittlichen, mit Neutropenie-Ereignissen zusammenhängenden Gesundheitskosten betrugen 604 € und 441 € für die Pegfilgrastim- und die Lipegfilgrastim-Kohorte. Insgesamt waren die mit Pegfilgrastim und Lipegfilgrastim behandelten Patienten in Bezug auf das Auftreten von Neutropenien in der 1-Jahres-Follow-up-Phase vergleichbar. Bei Patienten mit Lymphomen waren die mit Neutropenie-Ereignissen verbundenen Gesundheitskosten und die Krankenhausaufenthalte insgesamt in dieser Studie unter Pegfilgrastim signifikant höher als unter Lipegfilgrastim; dies sollte jedoch angesichts der begrenzten Stichprobengröße und des Fehlens klinischer Informationen mit Vorsicht interpretiert werden.","PeriodicalId":413988,"journal":{"name":"Kompass Onkologie","volume":"25 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2022-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Kompass Onkologie","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1159/000528211","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Untersucht wurde das Auftreten von Neutropenie und febriler Neutropenie (FN) sowie die damit verbundenen Gesundheitsressourcen bei Krebspatienten, die eine myelosuppressive Chemotherapie in Kombination mit Pegfilgrastim im Vergleich zu Lipegfilgrastim erhielten. Es handelt sich um eine retrospektive Analyse anhand einer deutschen Datenbank mit Krankenversicherungsansprüchen. Erwachsene, die eine Chemotherapie mit Pegfilgrastim (n = 734) oder Lipegfilgrastim (n = 346) erhielten, wurden über einen Zeitraum von 1 Jahr beobachtet. Das FN-Risiko basierte auf dem Chemotherapieschema und zusätzlichen Neutropenie-Risikofaktoren. Die meisten Patienten wurden in die Gruppe mit hohem FN-Risiko eingestuft. Das Durchschnittsalter betrug 58,2 Jahre in der Pegfilgrastim-Kohorte und 58,0 Jahre in der Lipegfilgrastim-Kohorte, mit mehr weiblichen als männlichen Patienten. Die Mehrheit hatte Brustkrebs. Insgesamt traten bei 10,0% bzw. 10,4% der Patienten, die Pegfilgrastim oder Lipegfilgrastim erhielten, Neutropenie-Ereignisse auf (p = 0,82), wobei 4,4% bzw. 3,5% der Patienten ein FN-Ereignis erlitten (p = 0,49). Die durchschnittlichen, mit Neutropenie-Ereignissen zusammenhängenden Gesundheitskosten betrugen 604 € und 441 € für die Pegfilgrastim- und die Lipegfilgrastim-Kohorte. Insgesamt waren die mit Pegfilgrastim und Lipegfilgrastim behandelten Patienten in Bezug auf das Auftreten von Neutropenien in der 1-Jahres-Follow-up-Phase vergleichbar. Bei Patienten mit Lymphomen waren die mit Neutropenie-Ereignissen verbundenen Gesundheitskosten und die Krankenhausaufenthalte insgesamt in dieser Studie unter Pegfilgrastim signifikant höher als unter Lipegfilgrastim; dies sollte jedoch angesichts der begrenzten Stichprobengröße und des Fehlens klinischer Informationen mit Vorsicht interpretiert werden.