IV. Die Arbeitswelt – Ein Feld der Bewährung und der Selbstfindung

Die »doppelte, Ausschaltung der Alltagsinter, Lebensbereichen von der Erotik
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Abstract

Die »doppelte Lebensführung«, bei der Beruf und Familie für junge Frauen keine sich ausschließenden Alternativen bilden, hat sich in Europa »als neues Leitbild der weiblichen Biographie ... durchgesetzt« (Geissler/ Oechsle 1996: 29). Insbesondere weiterführende Schulen vermitteln das »Leitbild der Vereinbarung von Familie und Beruf« und »lenken« Mädchen »in Richtung Berufsausbildung« (ebd.: 22). Dieser Befund trifft, wenn man die vorliegenden biographischen Erzählungen zugrunde legt, ebenso auf Mädchen aus islamischen Elternhäusern beziehungsweise auf Mädchen und Frauen zu, die sich islamisiert haben. Von ihnen entwickeln nur wenige die biographische Perspektive eines reinen Hausfrauenlebens. Die es tun, sind Hauptschulabsolventinnen mit schlechten Berufsaussichten, von denen zwei, zum Zeitpunkt der Erhebung achtzehnjährig und erst seit wenigen Wochen Kopftuchträgerinnen, noch nicht den Übergang von der Schule ins Berufsleben gefunden haben. Allerdings entwerfen auch diese zwei, die eine gerade verheiratet, die andere ledig, berufliche Pläne für die nächsten Jahre, das heißt konkret bis zum Zeitpunkt der Geburt eines Kindes. Auch wenn die Umsetzung fraglich ist, so zeigt das immerhin, daß sie mit der Islamisierung nicht automatisch eine Hausfrauenehe bzw. geschlechtliche Segregation verbinden. Im gesamten Untersuchungssample ist lediglich eine Frau vorhanden, die mit ihrer Islamisierung ein solches Geschlechtermodell verbindet, es aber selber in den nächsten Jahren nicht umsetzen kann, weil absehbar ist, daß ihr frisch angetrauter, demnächst aus der Türkei zuziehender Ehemann zunächst kaum ein festes Einkommen haben wird. In der Türkei hat er ein paar Semester studiert und sie ist gerade dabei, sich nach einer praktischen beruflichen Ausbildung für ihn umzusehen. Das bedeutet, daß das Paar in den nächsten Jahren von ihrem Einkommen leben muß. Im Widerspruch zu ihrer Geschlechterideologie steht auch, daß sie ihren erlernten Beruf gerne ausübt und es nicht schätzt, »zu Hause ’rumzusitzen«. Abgesehen von diesem einen Fall sehen die Neo-Muslimas keineswegs eine Unvereinbarkeit von islamischer weiblicher Lebensführung und beruflichen Ambitionen, sondern sie streben berufliche Karrieren an, die sie nur zwischenzeitlich für die Kindererziehung unterbrechen wollen. Berufliche Arbeit gilt somit nicht pauschal als unislamisch. Dafür sind zwei Gründe anzuführen: Die Frauen sind, um es mit Max Weber zu formulieren, keine Mystikerinnen, die »unter Ausschaltung der Alltagsinter-
四:职场——是一个缓刑和重塑自我的领域
2倍»«基于生活在家庭和工作的年轻女性出现强的选择都没有申明希望见到欧洲»作为新女性传记...1996年实施«(Geissler / Oechsle: 29) .特别是中小学教育教育是家庭平衡«»看作双方商定如何引导»«女孩在向职业教育«»(同上,《.: 22) .也适用于其他穆斯林家庭的学生或者其他伊斯兰教徒姑娘们。他们中很少人透视家庭主妇的灵魂。接受这种职业训练的主要毕业生,都是就业前景差的专业人士。但这两人也在为未来数年的工作计划设计,具体的说,是在孩子出生之前。但尽管在政策的实施方面仍然存在争议,但这表明伊斯兰化并不是把家务婚姻和性别歧视打包在一起的。整个调查名单中只有一名女性与她的伊斯兰化联系在一起,而她自己却无法在未来几年内实施这一模式,因为很显然她刚刚离婚的丈夫不久就要离开土耳其,很难获得稳定的收入。在土耳其,他读了几个学期的大学,如今她正为他寻找实习机会。换句话说,这对夫妻过不了几年就得靠自己的收入过活。在其Geschlechterideologie相悖的习得性的职业也很喜欢行使不感激»“坐在家里«.除了这一个例子,新穆斯林的信徒也没有暗示伊斯兰生活和工作目标的分别,但他们的目标是事业,他们的目标只是暂时性的养育。在任何形式的工作方面,都不能笼统的认为是伊斯兰教的。领导了两个理由:这些妇女要用马克思韦伯制定,没有Mystikerinnen»的下Alltagsinter——
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