{"title":"Recht und Geschlecht in Treffen für selbständige Frauen* – Wenn die Kollektivierung von Rechtswissen zu einer Ressource für Gleichstellung wird","authors":"Judith Höllmann","doi":"10.5771/0023-4834-2020-4-432","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Kollektive wie soziale Bewegungen, Gewerkschaften und Nicht-Regierungsorganisationen artikulieren Missstände und Forderungen häufig unter Rückgriff auf Rechtsansprüche oder rechtliche Regulierungen.1 Eine empirische Betrachtung ihrer Arbeit mit Recht2 kann Aufschluss darüber geben, wie sie Recht wahrnehmen, wie sie es nutzen und was es für die gesellschaftliche Konstruktion von Wirklichkeit bedeutet, wenn sie mit Recht Dinge benennen. Im Folgenden stehen Kollektive im Bereich der selbständigen Erwerbsarbeit und ihre Arbeit mit Recht im Zentrum. Es geht um Treffen für Selbständige, die über die digitale Plattform „Meetup“ organisiert werden. Die Plattform dient dazu, virtuelle „Gruppen“3 zu bestimmten Interessen zu gründen, um Offline-Treffen (sogenannte „Meetups“) zu organisieren. Im vorliegenden Artikel werden zwei Gruppen untersucht, die sich an selbständige Frauen*4 richten. Die Frage lautet, wie diese Frauen* im Rahmen ihrer Treffen Recht in Bezug auf die Kategorie Geschlecht5 relevant machen und welche Vorstellungen von Geschlecht sie dabei (re-)produzieren. Durch diesen Fokus auf Rechtswahrnehmungen und -praxen kann der Artikel aufzeigen, inwieweit die untersuchten Frauen* Recht als Herausforderung in der Selbständigkeit ansehen, als Strategie gegen wahrgenommene Probleme nutzen und wie sie Ge1.","PeriodicalId":282992,"journal":{"name":"Kritische Justiz","volume":"104 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2020-12-10","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"1","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Kritische Justiz","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.5771/0023-4834-2020-4-432","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Kollektive wie soziale Bewegungen, Gewerkschaften und Nicht-Regierungsorganisationen artikulieren Missstände und Forderungen häufig unter Rückgriff auf Rechtsansprüche oder rechtliche Regulierungen.1 Eine empirische Betrachtung ihrer Arbeit mit Recht2 kann Aufschluss darüber geben, wie sie Recht wahrnehmen, wie sie es nutzen und was es für die gesellschaftliche Konstruktion von Wirklichkeit bedeutet, wenn sie mit Recht Dinge benennen. Im Folgenden stehen Kollektive im Bereich der selbständigen Erwerbsarbeit und ihre Arbeit mit Recht im Zentrum. Es geht um Treffen für Selbständige, die über die digitale Plattform „Meetup“ organisiert werden. Die Plattform dient dazu, virtuelle „Gruppen“3 zu bestimmten Interessen zu gründen, um Offline-Treffen (sogenannte „Meetups“) zu organisieren. Im vorliegenden Artikel werden zwei Gruppen untersucht, die sich an selbständige Frauen*4 richten. Die Frage lautet, wie diese Frauen* im Rahmen ihrer Treffen Recht in Bezug auf die Kategorie Geschlecht5 relevant machen und welche Vorstellungen von Geschlecht sie dabei (re-)produzieren. Durch diesen Fokus auf Rechtswahrnehmungen und -praxen kann der Artikel aufzeigen, inwieweit die untersuchten Frauen* Recht als Herausforderung in der Selbständigkeit ansehen, als Strategie gegen wahrgenommene Probleme nutzen und wie sie Ge1.