{"title":"Einleitung: Was lesen wir im Raume? Der Spatial Turn und das geheime Wissen der Geographen","authors":"Jörg Döring, Tristan Thielmann","doi":"10.14361/9783839406830-INTRO","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Die Geschichte des Begriffs spatial turn reicht bis in das Jahr 1989 zurück. Gemessen an seiner Verbreitung seither, begegnet uns der Wortkörper zunächst an erstaunlich unscheinbarer Stelle: Als Zwischenüberschrift des Kapitels „History: Geography: Modernity“ seines Buches Postmodern Geographies greift der nordamerikanische Humangeograph Edward W. Soja eher beiläufig auf die Formulierung zurück: „Uncovering Western Marxism’s spatial turn“. In dem folgenden, nur dreieinhalb Seiten umfassenden Unterkapitel kritisiert Soja die seinerzeit kurrente Geschichtsschreibung des Historischen Materialismus und mahnt eine Neubewertung des französischen Soziologen Henri Lefebvre an, der in seinem Hauptwerk La production de l’espace (1974) als erster die Raumvergessenheit des westlichen radical thought überwunden habe. Als Begriff spielt spatial turn im weiteren Verlauf des Buches Postmodern Geographies ersichtlich keine große Rolle mehr. Ein früheres Vorkommen des Wortkörpers als dieses konnte bislang nicht nachgewiesen werden. Daran ist zweierlei bemerkenswert:","PeriodicalId":409511,"journal":{"name":"Spatial Turn","volume":"37 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2008-01-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"45","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Spatial Turn","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.14361/9783839406830-INTRO","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Die Geschichte des Begriffs spatial turn reicht bis in das Jahr 1989 zurück. Gemessen an seiner Verbreitung seither, begegnet uns der Wortkörper zunächst an erstaunlich unscheinbarer Stelle: Als Zwischenüberschrift des Kapitels „History: Geography: Modernity“ seines Buches Postmodern Geographies greift der nordamerikanische Humangeograph Edward W. Soja eher beiläufig auf die Formulierung zurück: „Uncovering Western Marxism’s spatial turn“. In dem folgenden, nur dreieinhalb Seiten umfassenden Unterkapitel kritisiert Soja die seinerzeit kurrente Geschichtsschreibung des Historischen Materialismus und mahnt eine Neubewertung des französischen Soziologen Henri Lefebvre an, der in seinem Hauptwerk La production de l’espace (1974) als erster die Raumvergessenheit des westlichen radical thought überwunden habe. Als Begriff spielt spatial turn im weiteren Verlauf des Buches Postmodern Geographies ersichtlich keine große Rolle mehr. Ein früheres Vorkommen des Wortkörpers als dieses konnte bislang nicht nachgewiesen werden. Daran ist zweierlei bemerkenswert: