Thermische Soforteffekte im Bindegewebe der Eustachischen Röhre in der Gewebekultur nach Nd:YAG-Laserbestrahlung im elektronenmikroskopischen Bild

Morphologische Obstruktionen der Eustachischen Röhre, die als einzige natürlich präformierte Verbindung die Außenatmosphäre mit den normalerweise lufthaltigen Mittelohrräumen „Paukenhohle“ und „Mastoid“ verbindet, können heute durch die transnasale Mikroendoskopie auf atraumatischem Weg direkt sichtbar gemacht werden. Durch den Einsatz fasergeleiteter Lasersysteme, wie dem Nd:YAG-Laser, lassen sich insbesondere hyperplastische, polypöse oder postinflammatorisch narbige Schleimhautveränderungen im kurz getakteten Modus entfernen, um eine korrekte Ventilation und Drainage der Mittelohrräume zu restituieren. Unter besonderer Berücksichtigung des für den Tubenverschluß im Ruhezustand essentiellen passiven Schlußmechanismus, der wesentlich durch die Integrität der elastischen und kollagenen Faserwerks bedingt wird, wurden elektronenmikroskopische Untersuchungen nach Laserbestrahlung an kultiviertem Tubengewebe durchgeführt. Die erzeugte Läsion zeigte die klassische Dreiteilung in a) „Nekrosezone“ (Zone der irreversiblen Alteration), b) „Übergangszone“ (Zone der partiell und fakultativ reversiblen Alteration) und c) „unveränderte Umgebungszone“. In der Übergangszone, die im Fokus der Betrachtungen stand, ließ sich bei der Betrachtung der zellulären Gewebekomponenten mit zunehmendem Abstand zum Laserfokus ein absteigender Alterationsgradient ausmachen. Kollagene Fasern erwiesen sich nur in unmittelbarer Nähe zur Nekrosezone thermisch verändert. Die elastischen Fasern zeigten durchweg in der gesamten Übergangszone ein regelrechtes Erscheinungsbild.

Morphological obstructions of the Eustachian tube acting as the only naturally preformed connection of the outer atmosphere and the normally pneumatized middle ear spaces “tympanic cavity” and “mastoid” can nowadays be visualized in an atraumatical way by transnasal microendoscopy. Applying fiber guided laser systems like the Nd:YAG laser, hyperplastic and polypous tissue as well as postinflammatory epithelial scar formations can be removed under the short chopped laser mode, in order to restore the ventilation and drainage of the middle ear spaces properly. With special regards to the essential closing mechanism of the auditory tube caused by the collagenous and elastic subepithelial fiber works, electron microscopic investigations were performed following laser irradiation onto cultivated tubal tissue. The created lesion exposed the classic formation of three distinct areas, e.g. the “zone of necrosis” (with irreversible alterations), the “transitional zone” (with partial and potentially reversible alterations), and the “surrounding normal zone” (with no alterations). Focussing on the transitional zone we found a decreasing gradient of damage to cellular components with an increasing distance to the laser lesion in the center. The collagenous fibers exposed thermical alterations only in close vicinity to the border towards the central necrosis zone. The elastic fibers showed completely regular appearence and normal configuration throughout the entire transitional zone.