»The Creation of New States and Collapse of Old Empires in the XXth Century«

An runden Jahrestagen war im Jahr 2018 wahrlich kein Mangel. Der 100. Jahrestag des Endes des Ersten Weltkriegs wurde ausgiebig wissenschaftlich und publizistisch bedacht. Israel hingegen feierte seine Staatsgründung vor 70 Jahren. Das Jubiläum motivierte die israelische Kommission für Militärgeschichte, sich um die Ausrichtung des jährlichen Kongresses der Internationalen Kommission für Militärgeschichte (ICMH) 2018 zu bewerben. Es lag nahe, dass die ICMH die »Schaffung neuer Staaten und den Kollaps alter Reiche im 20. Jahrhundert« als großen thematischen Rahmen vorgegeben hatte. So bunt das Kaleidoskop der Themen war, so bunt durcheinandergewürfelt war deren Zuordnung zu den Panels. Thematisch eng zusammenliegende Vorträge fanden sich in verschiedenen Sitzungen, oder, noch ärgerlicher, in zeitgleich tagenden Panels wieder. Dieser Bericht orientiert sich daher nicht an den Panels, sondern ordnet die Vorträge thematisch. Zur Eröffnung des Kongresses im Tel Aviver Palmach-Museum schlug der stellvertretende Verteidigungsminister Eli Ben-Dahan einen Spannungsbogen von den Kämpfen von 1947/48 zu aktuellen Bedrohungen. Mit Blick auf die Geografie und die geostrategische Lage könne Israel letzten Endes nur auf seine eigenen Kräfte vertrauen. Die israelischen Streitkräfte (Israel Defense Forces, IDF) müssten stark genug sein, jederzeit jeden Krieg zu bestehen und zu gewinnen. Wenig überraschend blickte die mit Abstand größte Gruppe der Vorträge auf den israelischen Unabhängigkeitskrieg 1947/48 und die Kämpfe davor und danach. Zum Themenspektrum rund um die Staatswerdung Israels gehörte der Vortrag vonOritMiller-Ketav (Israel) über das Treffen vonChaimWeizmanmit Emir Faisal am 4. Juni 1918 in Akaba. Weizman, der Führer der zionistischen Bewegung