替代医学自我治疗引起的Argyrie病例

IF 5.5 4区 医学 Q1 DERMATOLOGY
Murat Cavdar, Damian Kostner, Mathias Drach, Veronique Touzeau-Römer, Katharina Grabmeier-Pfistershammer, Johanna Strobl
{"title":"替代医学自我治疗引起的Argyrie病例","authors":"Murat Cavdar,&nbsp;Damian Kostner,&nbsp;Mathias Drach,&nbsp;Veronique Touzeau-Römer,&nbsp;Katharina Grabmeier-Pfistershammer,&nbsp;Johanna Strobl","doi":"10.1111/ddg.15707_g","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<p>Sehr geehrte Herausgeber,</p><p>Ein 66-jähriger Mann österreichischer Herkunft stellte sich in der HIV-Ambulanz der Universitätsklinik für Dermatologie der Medizinischen Universität Wien zur jährlichen Kontrolluntersuchung vor. Bei dem Patienten wurde 2007 eine HIV-Infektion (Stadium CDC-C3 bei Kaposi-Sarkom) diagnostiziert. Die Dauermedikation des Patienten umfasste eine antiretrovirale Therapie (Dolutegravir/Lamivudin) sowie Bezafibrat zur Behandlung einer Hyperlipidämie. Der Patient präsentierte sich in gutem Allgemeinzustand mit einer kontrollierten HIV-Infektion (CD4<sup>+</sup> T-Zell-Zahl 447/µl, HI-Viruslast unterhalb der Nachweisgrenze). Während der Konsultation fiel jedoch ein blass-grauer Hautton des Patienten auf. Die Verfärbung war vor allem an sonnenexponierten Hautarealen sichtbar, insbesondere periorbital und im Bereich der Finger, mit azurblauen Lunulae und graublauen punktförmigen subungualen Maculae (Abbildung 1a–c). Die Zehennägel waren nicht betroffen (Abbildung 1d).<span><sup>1, 2</sup></span></p><p>Mit Hilfe der Anamnese und weiterführender Labordiagnostik konnten Erkrankungen wie Morbus Addison, Methämoglobinämie, Zidovudin-induzierte Nagelpigmentierung und andere mit HIV assoziierte Hyperpigmentierungen ausgeschlossen werden.<span><sup>3, 4</sup></span> Die Sauerstoffsättigung betrug 98 % unter Raumluft. Blutbild, Hormonwerte und Urinuntersuchungen zeigten sich unauffällig. Schließlich berichtete der Patient nach einer erneuten detaillierteren Anamnese über den Konsum von selbst hergestelltem kolloidalem Silberwasser. Zusammen mit den klinischen Manifestationen bestand der starke Verdacht auf eine Argyrie. Es wurde eine 4-mm-Stanzbiopsie aus dem linken lateralen periorbitalen Bereich entnommen. Die histologische Untersuchung zeigte Ablagerungen von Silbernanopartikeln in der Basallamina des sekretorischen Teils der ekkrinen Drüsen, in den Blutgefäßwänden und in den elastischen Fasern der Dermis (Abbildung 2), wie in der Literatur beschrieben,<span><sup>1, 5, 6</sup></span> Dies bestätigte die Verdachtsdiagnose.</p><p>Der Patient berichtete, seit seinem 25. Lebensjahr regelmäßig kolloidales Silberwasser konsumiert zu haben, nachdem er gelesen hatte, dass Soldaten im Zweiten Weltkrieg Silber bei schlechter Gesundheit zu sich nahmen, und von dessen Wirkung profitierten. Der Patient hatte ein eigenes Silberhydrolysegerät angefertigt, bei dem Silberstäbe durch Immersion in destilliertem Wasser und Anlegen von Elektrizität Silbernanopartikel freisetzen (Abbildung 3).<span><sup>2</sup></span></p><p>Die Argyrie ist eine Depositionskrankheit, die durch chronische Exposition gegenüber oder die Einnahme von Silber entsteht. Sie manifestiert sich durch die Ablagerung von Silbernanopartikeln, welche zu einer grau-blauen Verfärbung des Hautkolorits und Hyperpigmentierungen führt. Diese treten besonders an sonnenexponierten Hautarealen auf, da Sonnenlicht die Reaktion von Silberkomplexen zu elementarem Silber katalysiert, welches zur Bildung stationärer Silbernanopartikel führt.<span><sup>7</sup></span> Zudem stimuliert Silber die Melaninproduktion, welche die Hyperpigmentierung weiter verstärkt. Neben dermatologischen Symptomen kann eine chronische Silberexposition zu Silberablagerungen in Blutgefäßwänden, Muskeln und inneren Organen wie Leber, Milz, Nebennieren und Gehirn führen. Dies kann potenziell eine Organtoxizität verursachen und neurologische Beeinträchtigungen hervorrufen. Daher ist bei Verdacht auf Argyrie eine ausführliche Anamnese essenziell, um die Silberquelle zu identifizieren und Differenzialdiagnosen auszuschließen.<span><sup>1, 8</sup></span></p><p>Im vorliegenden Fall hatte der Patient über Jahre aktiv Silber eingenommen, in der Überzeugung, dass es eine heilende Wirkung als alternative Medizin habe. Historisch trat iatrogene Argyrie bei Neugeborenen auf, die silberhaltige Prophylaxe für Gonokokken-Konjunktivitis erhielten, oder bei Patienten, die Silber zur Vorbeugung von Infektionskrankheiten verwendeten.<span><sup>9</sup></span> Heutzutage wird Silber in Verbänden oder als Silbersulfadiazin-Creme zur Behandlung von Verbrennungen und Wunden eingesetzt, welches nach langfristiger lokaler Anwendung bei chronischen venösen Ulzera zu erhöhten systemischen Silberwerten führen kann.<span><sup>10</sup></span> Lokalisierte Formen der Argyrie (Argyrose) sind zahlreich beschrieben, häufig durch Schmuck, Piercings, Akupunkturtherapie, den Verzehr von silberbeschichteten Süßigkeiten oder Nüssen, oder bei Patienten mit silberbeschichteten Prothesen.<span><sup>8, 11, 12</sup></span></p><p>Die Behandlungsoptionen für Argyrie bleiben unbefriedigend, da die Entfernung der abgelagerten Silbernanopartikel nahezu unmöglich ist. Das Vermeiden von Silberexposition und Sonnenschutz sind wichtige Maßnahmen, um das Fortschreiten der Hyperpigmentierung und Hautverfärbung zu verhindern. Behandlungen mit Chelatoren, Hydrochinon oder Dermabrasion erwiesen sich als ineffektiv. Für lokalisierte Hautverfärbungen wurde eine kosmetische Verbesserung nach einer Therapie mit Nd:Yag- oder Alexandritlasern beschrieben.<span><sup>11, 13</sup></span> Im vorliegenden Fall war der Patient durch sein Hautkolorit subjektiv nicht beeinträchtigt und zeigte keine Anzeichen für Organablagerungen. Dennoch wurde ihm dringend angeraten, die Silberaufnahme einzustellen, um Langzeitschäden zu vermeiden.</p><p>Open access Veröffentlichung ermöglicht und organisiert durch Projekt DEAL.</p><p>Keiner.</p>","PeriodicalId":14758,"journal":{"name":"Journal Der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft","volume":"23 7","pages":"871-873"},"PeriodicalIF":5.5000,"publicationDate":"2025-07-14","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1111/ddg.15707_g","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Ein Fall von Argyrie als Folge einer alternativmedizinischen Selbstbehandlung\",\"authors\":\"Murat Cavdar,&nbsp;Damian Kostner,&nbsp;Mathias Drach,&nbsp;Veronique Touzeau-Römer,&nbsp;Katharina Grabmeier-Pfistershammer,&nbsp;Johanna Strobl\",\"doi\":\"10.1111/ddg.15707_g\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"<p>Sehr geehrte Herausgeber,</p><p>Ein 66-jähriger Mann österreichischer Herkunft stellte sich in der HIV-Ambulanz der Universitätsklinik für Dermatologie der Medizinischen Universität Wien zur jährlichen Kontrolluntersuchung vor. Bei dem Patienten wurde 2007 eine HIV-Infektion (Stadium CDC-C3 bei Kaposi-Sarkom) diagnostiziert. Die Dauermedikation des Patienten umfasste eine antiretrovirale Therapie (Dolutegravir/Lamivudin) sowie Bezafibrat zur Behandlung einer Hyperlipidämie. Der Patient präsentierte sich in gutem Allgemeinzustand mit einer kontrollierten HIV-Infektion (CD4<sup>+</sup> T-Zell-Zahl 447/µl, HI-Viruslast unterhalb der Nachweisgrenze). Während der Konsultation fiel jedoch ein blass-grauer Hautton des Patienten auf. Die Verfärbung war vor allem an sonnenexponierten Hautarealen sichtbar, insbesondere periorbital und im Bereich der Finger, mit azurblauen Lunulae und graublauen punktförmigen subungualen Maculae (Abbildung 1a–c). Die Zehennägel waren nicht betroffen (Abbildung 1d).<span><sup>1, 2</sup></span></p><p>Mit Hilfe der Anamnese und weiterführender Labordiagnostik konnten Erkrankungen wie Morbus Addison, Methämoglobinämie, Zidovudin-induzierte Nagelpigmentierung und andere mit HIV assoziierte Hyperpigmentierungen ausgeschlossen werden.<span><sup>3, 4</sup></span> Die Sauerstoffsättigung betrug 98 % unter Raumluft. Blutbild, Hormonwerte und Urinuntersuchungen zeigten sich unauffällig. Schließlich berichtete der Patient nach einer erneuten detaillierteren Anamnese über den Konsum von selbst hergestelltem kolloidalem Silberwasser. Zusammen mit den klinischen Manifestationen bestand der starke Verdacht auf eine Argyrie. Es wurde eine 4-mm-Stanzbiopsie aus dem linken lateralen periorbitalen Bereich entnommen. Die histologische Untersuchung zeigte Ablagerungen von Silbernanopartikeln in der Basallamina des sekretorischen Teils der ekkrinen Drüsen, in den Blutgefäßwänden und in den elastischen Fasern der Dermis (Abbildung 2), wie in der Literatur beschrieben,<span><sup>1, 5, 6</sup></span> Dies bestätigte die Verdachtsdiagnose.</p><p>Der Patient berichtete, seit seinem 25. Lebensjahr regelmäßig kolloidales Silberwasser konsumiert zu haben, nachdem er gelesen hatte, dass Soldaten im Zweiten Weltkrieg Silber bei schlechter Gesundheit zu sich nahmen, und von dessen Wirkung profitierten. Der Patient hatte ein eigenes Silberhydrolysegerät angefertigt, bei dem Silberstäbe durch Immersion in destilliertem Wasser und Anlegen von Elektrizität Silbernanopartikel freisetzen (Abbildung 3).<span><sup>2</sup></span></p><p>Die Argyrie ist eine Depositionskrankheit, die durch chronische Exposition gegenüber oder die Einnahme von Silber entsteht. Sie manifestiert sich durch die Ablagerung von Silbernanopartikeln, welche zu einer grau-blauen Verfärbung des Hautkolorits und Hyperpigmentierungen führt. Diese treten besonders an sonnenexponierten Hautarealen auf, da Sonnenlicht die Reaktion von Silberkomplexen zu elementarem Silber katalysiert, welches zur Bildung stationärer Silbernanopartikel führt.<span><sup>7</sup></span> Zudem stimuliert Silber die Melaninproduktion, welche die Hyperpigmentierung weiter verstärkt. Neben dermatologischen Symptomen kann eine chronische Silberexposition zu Silberablagerungen in Blutgefäßwänden, Muskeln und inneren Organen wie Leber, Milz, Nebennieren und Gehirn führen. Dies kann potenziell eine Organtoxizität verursachen und neurologische Beeinträchtigungen hervorrufen. Daher ist bei Verdacht auf Argyrie eine ausführliche Anamnese essenziell, um die Silberquelle zu identifizieren und Differenzialdiagnosen auszuschließen.<span><sup>1, 8</sup></span></p><p>Im vorliegenden Fall hatte der Patient über Jahre aktiv Silber eingenommen, in der Überzeugung, dass es eine heilende Wirkung als alternative Medizin habe. Historisch trat iatrogene Argyrie bei Neugeborenen auf, die silberhaltige Prophylaxe für Gonokokken-Konjunktivitis erhielten, oder bei Patienten, die Silber zur Vorbeugung von Infektionskrankheiten verwendeten.<span><sup>9</sup></span> Heutzutage wird Silber in Verbänden oder als Silbersulfadiazin-Creme zur Behandlung von Verbrennungen und Wunden eingesetzt, welches nach langfristiger lokaler Anwendung bei chronischen venösen Ulzera zu erhöhten systemischen Silberwerten führen kann.<span><sup>10</sup></span> Lokalisierte Formen der Argyrie (Argyrose) sind zahlreich beschrieben, häufig durch Schmuck, Piercings, Akupunkturtherapie, den Verzehr von silberbeschichteten Süßigkeiten oder Nüssen, oder bei Patienten mit silberbeschichteten Prothesen.<span><sup>8, 11, 12</sup></span></p><p>Die Behandlungsoptionen für Argyrie bleiben unbefriedigend, da die Entfernung der abgelagerten Silbernanopartikel nahezu unmöglich ist. Das Vermeiden von Silberexposition und Sonnenschutz sind wichtige Maßnahmen, um das Fortschreiten der Hyperpigmentierung und Hautverfärbung zu verhindern. Behandlungen mit Chelatoren, Hydrochinon oder Dermabrasion erwiesen sich als ineffektiv. Für lokalisierte Hautverfärbungen wurde eine kosmetische Verbesserung nach einer Therapie mit Nd:Yag- oder Alexandritlasern beschrieben.<span><sup>11, 13</sup></span> Im vorliegenden Fall war der Patient durch sein Hautkolorit subjektiv nicht beeinträchtigt und zeigte keine Anzeichen für Organablagerungen. Dennoch wurde ihm dringend angeraten, die Silberaufnahme einzustellen, um Langzeitschäden zu vermeiden.</p><p>Open access Veröffentlichung ermöglicht und organisiert durch Projekt DEAL.</p><p>Keiner.</p>\",\"PeriodicalId\":14758,\"journal\":{\"name\":\"Journal Der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft\",\"volume\":\"23 7\",\"pages\":\"871-873\"},\"PeriodicalIF\":5.5000,\"publicationDate\":\"2025-07-14\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1111/ddg.15707_g\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Journal Der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft\",\"FirstCategoryId\":\"3\",\"ListUrlMain\":\"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/ddg.15707_g\",\"RegionNum\":4,\"RegionCategory\":\"医学\",\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"Q1\",\"JCRName\":\"DERMATOLOGY\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Journal Der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft","FirstCategoryId":"3","ListUrlMain":"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/ddg.15707_g","RegionNum":4,"RegionCategory":"医学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q1","JCRName":"DERMATOLOGY","Score":null,"Total":0}
引用次数: 0

摘要

亲爱的编辑,一位66岁的奥地利裔男子在维也纳医科大学皮肤科大学诊所的艾滋病毒门诊做了年度检查。2007年,她被诊断出患有卡波西肉瘤的CDC-C3期艾滋病毒。持续治疗包括抗逆转录病毒药物Dolutegravir/Lamivudin和治疗高血脂症的Bezafibrat。患者总体状况良好,艾滋病毒感染得到控制(CD4+ T细胞计数447/µl,艾滋病毒载量低于检测阈值)。然而,在会诊过程中,病人的皮肤出现了浅灰色。这种变色主要出现在暴露在阳光下的皮肤区域,特别是眶周和手指区域,有蓝色的月牙和灰蓝色的指骨下斑(图1a-c)。指甲没有受到影响(图1d)。1,2在病史和进一步实验室诊断的帮助下,如艾迪生病、高血红蛋白血症、齐多夫定引起的指甲色素沉着和其他与艾滋病毒相关的色素沉着已被排除。在室温下,氧饱和度为98%。血液、激素和尿液检查均未发现。最后,在更详细的病史之后,患者报告了自己使用胶体银水的情况。加上临床表现,强烈怀疑是Argyria。从左外侧眶周区域取4毫米穿刺活检。组织学检查显示,银纳米颗粒沉积在汗腺分泌部分的基底层、血管壁和真皮弹性纤维中(图2),如文献所述,1,5,6,证实了怀疑的诊断。病人报告说,从他25岁起,他就一直在做手术。在他生命的最后几年里,他经常喝胶体银水,因为他读到第二次世界大战期间,士兵们在健康状况不佳的情况下服用银,并从这种效果中获得好处。患者自己制造了一种银水解装置,通过将银棒浸泡在蒸馏水中并与电接触,会释放出银纳米颗粒(图3)。Argyr是一种沉积疾病,是由于长期接触或摄入银而引起的。它的表现是银纳米颗粒的沉积,导致皮肤颜色的灰蓝色变色和色素沉着。它们尤其发生在暴露在阳光下的皮肤区域,因为阳光催化银配合物反应生成单质银,从而形成固态银纳米颗粒。此外,银刺激黑色素的产生,进一步增加色素沉着。除了皮肤症状外,长期接触银还会导致血管壁、肌肉和肝脏、脾脏、肾上腺和大脑等内脏器官沉积银。这可能会导致潜在的器官毒性和神经损伤。因此,在怀疑Argyria的情况下,详细的病史对于识别银源和排除鉴别诊断至关重要。1.8在本例中,患者多年来一直积极服用银,认为银作为替代药物具有治疗作用。历史上,医源性Argyr发生在接受含银淋病结膜炎预防药物治疗的新生儿或使用银预防传染病的患者中。目前,银被用于治疗烧伤和伤口的绷带或银磺胺嘧啶霜,如果长期局部使用,可能会导致慢性静脉溃疡的全身银含量升高10。Lokalisierte形式Argyrie (Argyrose)是多描述往往通过首饰,针头,Akupunkturtherapie silberbeschichteten吃甜食的摄入或坚果,或在患者silberbeschichteten Prothesen.8十一,12Die Behandlungsoptionen为Argyrie仍然不能令人满意,因为距离abgelagerten Silbernanopartikel几乎没有可能是.避免接触银和防晒是防止色素沉着和皮肤变色发展的重要措施。用螯合剂、对苯二酚或磨皮治疗被证明是无效的。局部皮肤变色已被描述为Nd:Yag或亚历山德里特激光治疗后的美容改善。11,13在本例中,患者的肤色没有主观影响,也没有器官沉积的迹象。 尽管如此,他还是被敦促停止使用银,以避免长期损坏。开放获取发布是由DEAL.Keiner项目实现和组织的。
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。

Ein Fall von Argyrie als Folge einer alternativmedizinischen Selbstbehandlung

Ein Fall von Argyrie als Folge einer alternativmedizinischen Selbstbehandlung

Sehr geehrte Herausgeber,

Ein 66-jähriger Mann österreichischer Herkunft stellte sich in der HIV-Ambulanz der Universitätsklinik für Dermatologie der Medizinischen Universität Wien zur jährlichen Kontrolluntersuchung vor. Bei dem Patienten wurde 2007 eine HIV-Infektion (Stadium CDC-C3 bei Kaposi-Sarkom) diagnostiziert. Die Dauermedikation des Patienten umfasste eine antiretrovirale Therapie (Dolutegravir/Lamivudin) sowie Bezafibrat zur Behandlung einer Hyperlipidämie. Der Patient präsentierte sich in gutem Allgemeinzustand mit einer kontrollierten HIV-Infektion (CD4+ T-Zell-Zahl 447/µl, HI-Viruslast unterhalb der Nachweisgrenze). Während der Konsultation fiel jedoch ein blass-grauer Hautton des Patienten auf. Die Verfärbung war vor allem an sonnenexponierten Hautarealen sichtbar, insbesondere periorbital und im Bereich der Finger, mit azurblauen Lunulae und graublauen punktförmigen subungualen Maculae (Abbildung 1a–c). Die Zehennägel waren nicht betroffen (Abbildung 1d).1, 2

Mit Hilfe der Anamnese und weiterführender Labordiagnostik konnten Erkrankungen wie Morbus Addison, Methämoglobinämie, Zidovudin-induzierte Nagelpigmentierung und andere mit HIV assoziierte Hyperpigmentierungen ausgeschlossen werden.3, 4 Die Sauerstoffsättigung betrug 98 % unter Raumluft. Blutbild, Hormonwerte und Urinuntersuchungen zeigten sich unauffällig. Schließlich berichtete der Patient nach einer erneuten detaillierteren Anamnese über den Konsum von selbst hergestelltem kolloidalem Silberwasser. Zusammen mit den klinischen Manifestationen bestand der starke Verdacht auf eine Argyrie. Es wurde eine 4-mm-Stanzbiopsie aus dem linken lateralen periorbitalen Bereich entnommen. Die histologische Untersuchung zeigte Ablagerungen von Silbernanopartikeln in der Basallamina des sekretorischen Teils der ekkrinen Drüsen, in den Blutgefäßwänden und in den elastischen Fasern der Dermis (Abbildung 2), wie in der Literatur beschrieben,1, 5, 6 Dies bestätigte die Verdachtsdiagnose.

Der Patient berichtete, seit seinem 25. Lebensjahr regelmäßig kolloidales Silberwasser konsumiert zu haben, nachdem er gelesen hatte, dass Soldaten im Zweiten Weltkrieg Silber bei schlechter Gesundheit zu sich nahmen, und von dessen Wirkung profitierten. Der Patient hatte ein eigenes Silberhydrolysegerät angefertigt, bei dem Silberstäbe durch Immersion in destilliertem Wasser und Anlegen von Elektrizität Silbernanopartikel freisetzen (Abbildung 3).2

Die Argyrie ist eine Depositionskrankheit, die durch chronische Exposition gegenüber oder die Einnahme von Silber entsteht. Sie manifestiert sich durch die Ablagerung von Silbernanopartikeln, welche zu einer grau-blauen Verfärbung des Hautkolorits und Hyperpigmentierungen führt. Diese treten besonders an sonnenexponierten Hautarealen auf, da Sonnenlicht die Reaktion von Silberkomplexen zu elementarem Silber katalysiert, welches zur Bildung stationärer Silbernanopartikel führt.7 Zudem stimuliert Silber die Melaninproduktion, welche die Hyperpigmentierung weiter verstärkt. Neben dermatologischen Symptomen kann eine chronische Silberexposition zu Silberablagerungen in Blutgefäßwänden, Muskeln und inneren Organen wie Leber, Milz, Nebennieren und Gehirn führen. Dies kann potenziell eine Organtoxizität verursachen und neurologische Beeinträchtigungen hervorrufen. Daher ist bei Verdacht auf Argyrie eine ausführliche Anamnese essenziell, um die Silberquelle zu identifizieren und Differenzialdiagnosen auszuschließen.1, 8

Im vorliegenden Fall hatte der Patient über Jahre aktiv Silber eingenommen, in der Überzeugung, dass es eine heilende Wirkung als alternative Medizin habe. Historisch trat iatrogene Argyrie bei Neugeborenen auf, die silberhaltige Prophylaxe für Gonokokken-Konjunktivitis erhielten, oder bei Patienten, die Silber zur Vorbeugung von Infektionskrankheiten verwendeten.9 Heutzutage wird Silber in Verbänden oder als Silbersulfadiazin-Creme zur Behandlung von Verbrennungen und Wunden eingesetzt, welches nach langfristiger lokaler Anwendung bei chronischen venösen Ulzera zu erhöhten systemischen Silberwerten führen kann.10 Lokalisierte Formen der Argyrie (Argyrose) sind zahlreich beschrieben, häufig durch Schmuck, Piercings, Akupunkturtherapie, den Verzehr von silberbeschichteten Süßigkeiten oder Nüssen, oder bei Patienten mit silberbeschichteten Prothesen.8, 11, 12

Die Behandlungsoptionen für Argyrie bleiben unbefriedigend, da die Entfernung der abgelagerten Silbernanopartikel nahezu unmöglich ist. Das Vermeiden von Silberexposition und Sonnenschutz sind wichtige Maßnahmen, um das Fortschreiten der Hyperpigmentierung und Hautverfärbung zu verhindern. Behandlungen mit Chelatoren, Hydrochinon oder Dermabrasion erwiesen sich als ineffektiv. Für lokalisierte Hautverfärbungen wurde eine kosmetische Verbesserung nach einer Therapie mit Nd:Yag- oder Alexandritlasern beschrieben.11, 13 Im vorliegenden Fall war der Patient durch sein Hautkolorit subjektiv nicht beeinträchtigt und zeigte keine Anzeichen für Organablagerungen. Dennoch wurde ihm dringend angeraten, die Silberaufnahme einzustellen, um Langzeitschäden zu vermeiden.

Open access Veröffentlichung ermöglicht und organisiert durch Projekt DEAL.

Keiner.

求助全文
通过发布文献求助,成功后即可免费获取论文全文。 去求助
来源期刊
CiteScore
3.50
自引率
25.00%
发文量
406
审稿时长
1 months
期刊介绍: The JDDG publishes scientific papers from a wide range of disciplines, such as dermatovenereology, allergology, phlebology, dermatosurgery, dermatooncology, and dermatohistopathology. Also in JDDG: information on medical training, continuing education, a calendar of events, book reviews and society announcements. Papers can be submitted in German or English language. In the print version, all articles are published in German. In the online version, all key articles are published in English.
×
引用
GB/T 7714-2015
复制
MLA
复制
APA
复制
导出至
BibTeX EndNote RefMan NoteFirst NoteExpress
×
提示
您的信息不完整,为了账户安全,请先补充。
现在去补充
×
提示
您因"违规操作"
具体请查看互助需知
我知道了
×
提示
确定
请完成安全验证×
copy
已复制链接
快去分享给好友吧!
我知道了
右上角分享
点击右上角分享
0
联系我们:info@booksci.cn Book学术提供免费学术资源搜索服务,方便国内外学者检索中英文文献。致力于提供最便捷和优质的服务体验。 Copyright © 2023 布克学术 All rights reserved.
京ICP备2023020795号-1
ghs 京公网安备 11010802042870号
Book学术文献互助
Book学术文献互助群
群 号:604180095
Book学术官方微信