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An Outline of the Quaternary Stratigraphy of Austria
Es wird ein Uberblick uber die in Osterreich verwendete Quartar-Stratigraphie gegeben. Die stratigraphische Gliederung der kartierbaren Sedimenteinheiten basiert teilweise auf Kriterien der Lithostratigraphie (lithologischer Eigenschaften) und jenen der Allostratigraphie (z.B. Diskonitinuitaten). Fur das Altpleistozan (2.58–0.78 Ma) fehlen bis jetzt Spuren einer Vergletscherung. Die wenigen und isolierten Sedimentvorkommen belegen fluviatile Akkumulation und Lossablagerung in der Umgebung der Flusse. Palaomagnetisch korrelierte Loss-Palaoboden – Sequenzen wie das Profil Stranzendorf mit der Gauss/Matuyama – Grenze bzw. Neogen/Quartar – Grenze dokumentieren in Ubereinstimmung mit den globalen δ18O Werten etwas warmere Bedingungen als im Mittelpleistozan (0.78–0.13 Ma). Vier Grosvergletscherungen (Gunz, Mindel, Ris und Wurm) sind fur Mittelpleistozan und Jungpleistozan belegt. Diese sind mit Sedimenten aus der Vorstosphase uberlagert von Grundmorane, Endmoranen im Alpenvorland und damit verknupfte Terrassenschuttungen sowie Lossakkumulation dokumentiert. Daraus ist die klimagesteuerte Sedimentation im Zusammenhang mit dem Vorstos der Gletscher, der Ausbreitung des Permafrostes und der Frostschuttbildung bis ins Vorland erkennbar. Die jungsten Grosvergletscherungen Ris und Wurm werden aufgrund geochronologischer Daten mit den Marinen Isotopenstufen (MIS) 6 und 2 korreliert. Fur Gunz und Mindel scheint eine Gleichzeitigkeit mit den Phasen massiver globaler Klimaverschlechterung wahrend MIS 16 und MIS 12 plausibel. Dokumente fur die schwacheren Glaziale wurden bisher nur in Lossprofilen (z.B. Krems Schiesstatte) gefunden.