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Erzählverfahren und Erzähltechniken dokufiktionalen Erzählens
Wenn man dokufiktionales Erzählen in der Literatur nicht als ein Genre, sondern als eine „Schreibweise“1 oder einen Darstellungsmodus auffasst, der „in unter schiedlichen Genres anzutreffen ist“2, verliert die Frage, ob der Text nun als Gan zer der Fiktion oder dem sogenannten faktualen Erzählen zuzuordnen ist, an Be deutung.3 Kennzeichnend für diesen Darstellungsmodus sei, so Agnes Bidmon, dass die Texte auf der Ebene des discours „dokumentarische und fiktionale Dar stellungsweisenmithilfe intertextueller, intermedialer oder transmedialerVerfah ren amalgamieren“.4 An anderer Stelle heißt es, für die „grundlegenden ästheti schen wie ethischen Maximen des dokumentarischen Erzählens“ spiele es eine Rolle, „dass die im dokumentarischen Material eingefangenen Spuren von Rea lität explizit sichtbar gemacht werden“; dies geschehe dadurch, dass dieses Ma terial durch verschiedene Verfahren „in den Text einmontiert“ werde.5 Zwischen Einmontieren (wodieHeterogenität sichtbar bleibt) undAmalgamieren (wo sie nur noch dem Analysierenden zugänglich ist) bewegen sich die dokufiktionalen Er zählverfahren und Erzähltechniken. Damit geht es letztlich auch um die Frage, in welcher Weise sich das Dokumentarische dokumentiert. Weil es sich dokumen tiert, befriedigt dokufiktionales Erzählen keinen so genannten „Wirklichkeitshun