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Besonders Rudolf J. Schlaffer hat sich zum Thema ausführlich und auf Grundlage einer breiten Quellenbasis geäußert (vgl. u. a. Schlaffer 2006a, 2006b, 2007). Auf diesen Beiträgen aufbauend, möchte ich den Blick gezielt auf die zeitgenössische mediale Berichterstattung richten. Der Quellenkorpus besteht aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), der BILD-Zeitung, der Süddeutschen Zeitung (SZ) und der Frankfurter Rundschau (FR) und soll das Spektrum der meinungsführenden Tageszeitungen überblickshaft abbilden. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich auf die ersten 14 Tage nach dem Ereignis und auf den ersten Jahrestag, um so Tendenzen in der Berichterstattung und Meinungsführung zu erkennen und am ersten Jahrestag etwaige Rückblicke zu identifizieren. Dieses Set soll einen Überblick über die westdeutsche Presselandschaft im Bereich der überregionalen Tageszeitungen verschiedener politischer Ausrichtungen bieten. 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„Härte muß sein!“ Die frühe Bundeswehr in der Berichterstattung deutscher Tageszeitungen
Untersucht man die Aufbauphase der Bundeswehr, stößt man beinahe zwangsläufig auf das Iller-Unglück (1957) und die Nagold-Affäre (1963). Beide Ereignisse befeuerten die kontroverse öffentliche Debatte über die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik und den Umgang mit der Rückkehr des Militärs in deren Gesellschaft. Sie werden daher oftmals stellvertretend für die Probleme der Aufbauphase der Bundeswehr gesehen. Von einem „freundlichen Desinteresse“ gegenüber der Bundeswehr, wie der damalige Bundespräsident Horst Köhler es unter anderem 2008 formulierte, war die bundesdeutsche Gesellschaft zu dieser Zeit weit entfernt (Spiegel Online 2008). Dementsprechend haben das Iller-Unglück und die NagoldAffäre in die Forschung zur Geschichte der Bundeswehr Eingang gefunden (vgl. als Überblick: Bald 2005; Hammerich 2007; Nägler 2007, 2010; Neugebauer 2008). Besonders Rudolf J. Schlaffer hat sich zum Thema ausführlich und auf Grundlage einer breiten Quellenbasis geäußert (vgl. u. a. Schlaffer 2006a, 2006b, 2007). Auf diesen Beiträgen aufbauend, möchte ich den Blick gezielt auf die zeitgenössische mediale Berichterstattung richten. Der Quellenkorpus besteht aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), der BILD-Zeitung, der Süddeutschen Zeitung (SZ) und der Frankfurter Rundschau (FR) und soll das Spektrum der meinungsführenden Tageszeitungen überblickshaft abbilden. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich auf die ersten 14 Tage nach dem Ereignis und auf den ersten Jahrestag, um so Tendenzen in der Berichterstattung und Meinungsführung zu erkennen und am ersten Jahrestag etwaige Rückblicke zu identifizieren. Dieses Set soll einen Überblick über die westdeutsche Presselandschaft im Bereich der überregionalen Tageszeitungen verschiedener politischer Ausrichtungen bieten. Es gilt aufzuzeigen, mit welchen medialen Deutungen sich die Bundeswehr auf der einen, die Zivilgesellschaft auf der anderen Seite auseinandersetzen musste. Dabei sind die folgenden Fragen für die Untersuchung leitend: Galten die Ereignisse gewissermaßen als Unfälle 1.