Wirkung von Pflanzenrückständen auf die parasitische Aktivität von bodenbürtigen Krankheitserregern und die saprophytische Mikroflora des Bodens

Abstract

In a more years-lasting field trial the influence of a second crop cultivation of rye and rape in winter time on the incidence of Rhizoctonia solani Kühn on potato or mustard as indicator plants was studied. The second crops were ploughed in during spring time. On part of the trial was artificially infested by this causal agent. Three crop rotations with different proportions of host plants (potato) were compared. The results obtained demonstrate the following:

• 1.

  On the part of experimental area artificially infested the incidence rate was higher for 3 till 4 years than on the control plots, but later it became equally to the control one, which also was very high (≈50).

• 2.

  In the last very dry year (1969) the disease developed only a little.

• 3.

  The second crop cultivation decreased the incidence of R. solani in 7 (rye) or 8 (rape) of 10 cases, but mostly the rate of decreasing was low.

• 4.

  A high weed density induced by a diminished mechanical cultivation increased the incidence of R. solani at the end of the experiment (1969), specially in the rotation with 80% host plants

• 5.

  The number of soil bacteria, the respiration rate, and partly also the activity of dehydrogenase and the soil acidity were increased by green manuring of the second crop, however, the number of the actinomycetes, and the cellulolytic activity didn't be influenced remarkably.

• 6.

  The second crop cultivation ist nounced as a measure stimulating the soil fertility and discussed in connection with the microbial processes taking place in soil.

In einem mehrjährigen Feldversuch wurde der Einfluß eines Winterzwischenfruchtanbaus von Roggen und Raps auf den Befall mit Rhizoctonia solani Kühn an Kartoffeln bzw. Senf als anfällige Hauptfrüchte ermittelt. Die Zwischenfrüchte wurden im Frühjahr umgebrochen. Die eine Hälfte des Versuchs erhielt eine künstliche Infektion. Es wurden gleichzeitig drei Fruchtfolgen mit unterschiedlich hohem Wirtspflanzen-(Kartoffel-)Anteil geprüft. Dabei zeigte sich folgendes:

• 1.

  Der infizierte Versuchsteil wies für 3-4 Jahre einen stärkeren R. solani-Befall auf als der nichtinfizierte Teil, glich sich aber allmählich dem Befallsniveau der Kontrollfläche an, das insgesamt sehr hoch lag (Befallsindex von ca. 50).

• 2.

  Im letzten, extrem trockenen Versuchsjahr (1969) kam es zu einer sehr geringen Symptomentwicklung.

• 3.

  Der Zwischenfruchtanbau bewirkte meist nur einen schwachen Befallsrückgang, immerhin lag der Befallsindex in 7 (Roggen) bzw. 8 (Raps) von 10 Vergleichsproben unter dem der Normalfruchtfolge.

• 4.

  Ein durch verringerte mechanische Bearbeitung bedingter erhöhter Unkrautbesatz bewirkte im letzten Untersuchungsjahr eine Zunahme des R. solani-Befalls, insbesondere in einer Fruchtfolgo mit 80% Blattfruchtanteil.

• 5.

  Durch den Zwischenfruchtanbau bzw. die Gründüngung (Raps) wurden auch der Gehalt an Bodenbakterien, die Bodenatmung und teilweise auch die Dehydrogenase-Aktivität und die Bodenazidität erhöht, während der Gehalt an Strahlenpilzen und die zellulolytische Aktivität nahezu unbeeinflußt blieben.

• 6.

  Der Anbau von Zwischenfrüchten wird als Bodenkultur-fördernde Maßnahme herausgestellt und im Zusammenhang mit den im Boden ablaufenden Prozessen diskutiert.