„Meine Tochter wurde ausgewechselt und ich fühlte mich selbst aus dem Spiel genommen“

Abstract

Zusammenfassung: Als Karrierebegleiter_innen und Unterstützer_innen sind Eltern zentral im Nachwuchssport eingebunden. Besonders ihr Erleben und Verhalten bei Wettkämpfen wird durch emotionale Belastungen beeinflusst. Bisherige Literatur untersucht zumeist die Erfahrungen von Eltern in leistungsorientierten Sport-Kontexten. Ziel dieser Studie war es daher, eine Übertragung der aus der Literatur etablierten wettkampf-bezogenen Stressoren auf Eltern im Breitensport zu prüfen. Dazu wurden bisher unveröffentlichte qualitative Daten von 90 Elternteilen aus dem breitensportorientierten Fußball analysiert und anschließend mit den Ergebnissen einer mixed-method Studie aus dem leistungsorientierten Fußball verglichen. Mittels Qualitativer Inhaltsanalyse wurden 11 wettkampfbezogene Stressbereiche von 90 Elternteilen identifiziert. Situationen mit dem eigenen Kind (32 %), anderen Eltern (17 %) sowie Trainer_innen (15 %) bildeten den Großteil der insgesamt 239 Stressoren ab. Im Vergleich zu Daten aus Fußball-Leistungszentren zeigt sich weitgehende Übereinstimmung der berichteten Stressoren, jedoch scheinen stressauslösende Situationen mit dem eigenen Kind weniger salient zu sein. Abschließend werden Handlungsempfehlungen für angewandt arbeitende Sportpsycholog_innen, Vereine und Trainer_innen gegeben.