Arztstrafverfahren und Approbationsrecht

M. Warntjen
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Abstract

Gelegentlich wird das Strafrecht als „schärfstes Schwert des Staates“ bezeichnet.1 Wer regelmäßig arztstrafrechtliche Mandate betreut, hat einen anderen Eindruck. Für die meisten Ärzte2 stellt sich nämlich der Entzug der Approbation als – abgesehen von der Haftstrafe – schlimmste Konsequenz beruflicher oder außerberuflicher Fehltritte dar. Die Approbation ist conditio sine qua non für die Ausübung der ärztlichen Tätigkeit und wirtschaftliche Existenzgrundlage. Aus rechtlicher Perspektive ist der Approbationswiderruf freilich keine (zusätzliche) Bestrafung, sondern eine Maßnahme zur Abwehr der Gefahren, die von der Tätigkeit eines unzuverlässigen oder zur Berufsausübung unwürdigen Arztes ausgehen.3 Ein Entzug der Approbation greift dabei regelmäßig tief in das Recht der freien Berufswahl und zugleich in die private und familiäre Existenz ein; er kann Lebenspläne von Betroffenen zunichte machen, die von Berufen ausgeschlossen werden, für die sie sich ausgebildet und die sie für sich und ihre Angehörigen zur Grundlage der Lebensführung gemacht haben.4 Ich werde zunächst einen kurzen Überblick über die Grundlagen des Approbationsrechts geben. Anschließend wird untersucht, inwieweit es Leitlinien der Rechtsprechung zu der in Arztstrafsachen regelmäßig zentralen Frage gibt, ob ein bestimmter strafrechtlicher Verfahrensausgang approbationsrechtliche Konsequenzen nach sich zieht. Auf dieser Grundlage wird abschließend überlegt, welche Auswirkungen sich auf die Verteidigungsstrategie in derartigen Strafverfahren ergeben.
医疗诉讼和咨询权
有时候,刑法被称为“国家最锋利的刀剑”。1监督医生的刑事案件,通常都是另一回事。实际上,大多数的医师2都认为医师退职是除了入狱之外,最有害的后果,是出现了工作以外的不当行为。法律认可是履行医生工作和经济生活的必要条件。但从法律角度看,取消医师资格并非是一种额外的惩罚,而是一种用以消除不可靠或不合格医生的职业造成的危险的措施。3吊销执照经常深侵犯选择职业、家庭生活的权利;有些人已接受训练而被拒绝担任工作,并已为自己和家人建立生活的根基;4我打算先简述一下委员会的基本授权接着探讨刑事事项司法准则定期涉及某些刑事诉讼程序结果是否引起刑事诉讼后果的问题。在此基础上,将评估对这些刑事诉讼程序中的辩护战略将产生何种影响。
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