Douglas Pompeu, C. Meyer-Clason, Priscila Ferreira Perazzo
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Abstract
Derjenige, der versucht, den intellektuellen Werdegang Curt Meyer-Clasons nachzuzeichnen, wird zunächst feststellen, dass dies nicht möglich ist, ohne die Umstände, die Meyer-Clason zum ersten Mal nach Südamerika gebracht haben, näher zu betrachten. Noch weniger lassen sich sowohl die Spuren seiner Reise, der Totalitarismus der Epoche, der Verdacht und die Fiktion als Transitivität für die Bildung seines Lebens und Berufs ignorieren: Baumwollhändler, Handlungsreisender, angeblicher Spion, Gefangener, Übersetzer, Vermittler, Novellist und Dichter. Aus einer aristokratischen Familie stammend, Sohn des Offiziers Hans Meyer-Clason, wurde Hans Curt Werner Meyer-Clason 1910, in den letzten Stunden des zweiten deutschen Reiches und kurz vor dem Ausbruch des ersten Weltkrieges in der kleinen Barockstadt Ludwigsburg geboren. Bevor er ein Leben in konstanter Bewegung begann, machte Meyer-Clason in den 1930er Jahren in Stuttgart und Bremen seine Ausbildung zum Kaufmann und Bankier. Ab 1936, dem Jahr der Machtergreifung der nationalsozialistischen Partei in Deutschland, und nachdem er als angestellter Kaufmann in Bremen gearbeitet hat, wird er selbstständiger Kaufmann für eine nordamerikanische Baumwollfirma. Diese Arbeit führt ihn nach Frankreich, Argentinien und schließlich, 1937, nach São Paulo. 1940 gründet er in Porto Alegre ein Kontor der Firma, durch das er mit verschiedenen landwirtschaftlichen Produkten zu arbeiten beginnt und wo er sich