55. Jahrestagung der DVG-Fachgruppe “Pathologie”, 10./11. März 2012 in Fulda

Abstract

01 Equine vaskuläre Neoplasien – Vergleich anhand zweier Fallberichte C. Puff, V. Herder, J. Junginger, W. Baumgärtner Institut für Pathologie, Tierärztliche Hochschule Hannover Einleitung: Vaskuläre Tumoren stellen seltene Befunde bei Pferden dar. Es treten sowohl gutartige Tumoren wie Hämangiome und Lymphangiome als auch maligne Varianten wie Hämangiosarkome und Lymphangiosarkome auf. Material und Methoden: Zur Untersuchung standen Bioptate einer Umfangsvermehrung der Nickhaut eines 15 Jahre alten Haflinger-Wallachs sowie einer Umfangsvermehrung der tiefen Beugesehne und ihrer Sehnenscheide eines 15-jährigen Warmblutwallachs zur Verfügung. Diese Proben wurden histologisch, immunhistologisch und elektronenmikroskopisch untersucht. Befunde: Beide Bioptate zeichneten sich durch vaskuläre, anastomosierende Hohlräume aus, die nur wenige Erythrozyten enthielten. Die Neoplasie des dritten Augenlids wies einen mittelgradigen, diejenige der Beugesehe einen geringgradigen zellulären Pleomorphismus auf. Mittels Elektronenmikroskopie konnte in der Probe des dritten Augenlids keine Basalmembran zwischen Tumorzellen und kollagenem Stroma nachgewiesen werden, wohingegen im Bioptat aus der Beugesehne eine deutlich abgrenzbare Basalmembran vorlag. Schlussfolgerungen: Beide Neoplasien wiesen histologisch nur einen geringen Erythrozytengehalt auf. Elektronenmikroskopisch konnte der Tumor der Nickhaut aufgrund der fehlenden Basalmembran als Lymphangiosarkom identifiziert werden. Aufgrund der deutlich abgrenzbaren Basalmembran handelt es sich bei der Umfangsvermehrung der Beugesehne trotz des geringen Erythrozytengehalts um ein Häm angiom.