{"title":"Kasuistik. Makuladegeneration – eine sekundäre mitochondriale Zytopathie","authors":"B. Kuklinski","doi":"10.1055/s-0032-1328608","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Die hohen metabolischen Anforderungen bei der Belastung durch UVB-, UVAund ultraviolettes Licht sowie bei der Konversion elektromagnetischer in chemische Energie erfordern besondere Schutzfaktoren gegen radikalische Belastungen. Dies sind Melanin, Tocopherole der Retina, Karotinoide der Makula, Vitamin A und Zink sowie Polyenfettsäuren. Die Retina steht im metabolischen Gleichgewicht mit Glaskörper, Augenwasser und Linse. Hier finden sich hohe Vitamin-C-Konzentrationen. Die Linse ist reich an Glutathion, das ständig reduziert werden muss. Lutein und Zeaxanthin sind die Filter im gelben Fleck zur Neutralisierung der kurzwelligen Lichtstrahlen. Lutein wird im Blut durch HDL-Lipoproteine transportiert. In der Retina existiert ein Lutein-Bindungsprotein. Lutein ist nicht nur als Filter wirksam. Es wirkt antientzündlich, gegen Endotoxine, hemmt toxininduzierte Uveitis, Neovaskularisationen und schützt vor Ischämien und Reperfusionsschäden. Es hemmt NF-κB, die Expression der iNO-Synthase und von Cyclooxygenase-2-Enzymen [3,4]. Eine gute nutritive Vitamin-C-Versorgung verhindert die Kataraktentstehung und sichert die Redoxbalance Linse – Augenwasser und Retina [5]. Während des Sehvorgangs wird im Auge der Farbstoff N-Retinyl-N-Retinylidenäthanolamin (NRNRA) gebildet. Er wirkt zelltoxisch und reichert sich im Altersgang an. Er blockiert im Komplex IV die Cytochrom-c-Oxidase. Die ATPSynthese sinkt. Die NRNRAFreisetzung in das Cytosol induziert die Apoptose. Das negativ geladene Cardiolipin mit seinem hohen Gehalt an ω‐3-Polyenfettsäuren neutralisiert den toxischen Farbstoff. Nanopartikuläres Q10 ist ebenfalls ein negativ geladenes Phospholipid. Die Makuladegeneration ist nur ein Mosaikstein der mitochondrialen Zytopathie. Patienten suchen die Arztpraxis nicht wegen der MD, sondern wegen gravierender Beschwerden auf. Bei der Abfragung aller Organe ergibt sich dann als sogenannter Nebenbefund die MD. Dass die MD in das Gesamtbild der Multimorbidität passt, zeigen die erhöhten Risiken für Myokardinfarkt, Hirninsult und Mortalität [2]. Bauchspeck ist der typische Indikator für die mitochondriale Funktionsstörung. Eine Gewichtsreduktion kann die MD-Erkrankungsrate um bis zu 59% (!) senken und das ohne Mikronährstoffe [6]. Wieder ein Hinweis, dass die richtige LOGIKost der wichtigste Mitochondrienschutz ist. Bauchspeck kommt von mitochondrial nicht verwertbaren Kohlenhydraten.","PeriodicalId":191235,"journal":{"name":"OM Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin","volume":"20 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2013-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"OM Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/s-0032-1328608","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Die hohen metabolischen Anforderungen bei der Belastung durch UVB-, UVAund ultraviolettes Licht sowie bei der Konversion elektromagnetischer in chemische Energie erfordern besondere Schutzfaktoren gegen radikalische Belastungen. Dies sind Melanin, Tocopherole der Retina, Karotinoide der Makula, Vitamin A und Zink sowie Polyenfettsäuren. Die Retina steht im metabolischen Gleichgewicht mit Glaskörper, Augenwasser und Linse. Hier finden sich hohe Vitamin-C-Konzentrationen. Die Linse ist reich an Glutathion, das ständig reduziert werden muss. Lutein und Zeaxanthin sind die Filter im gelben Fleck zur Neutralisierung der kurzwelligen Lichtstrahlen. Lutein wird im Blut durch HDL-Lipoproteine transportiert. In der Retina existiert ein Lutein-Bindungsprotein. Lutein ist nicht nur als Filter wirksam. Es wirkt antientzündlich, gegen Endotoxine, hemmt toxininduzierte Uveitis, Neovaskularisationen und schützt vor Ischämien und Reperfusionsschäden. Es hemmt NF-κB, die Expression der iNO-Synthase und von Cyclooxygenase-2-Enzymen [3,4]. Eine gute nutritive Vitamin-C-Versorgung verhindert die Kataraktentstehung und sichert die Redoxbalance Linse – Augenwasser und Retina [5]. Während des Sehvorgangs wird im Auge der Farbstoff N-Retinyl-N-Retinylidenäthanolamin (NRNRA) gebildet. Er wirkt zelltoxisch und reichert sich im Altersgang an. Er blockiert im Komplex IV die Cytochrom-c-Oxidase. Die ATPSynthese sinkt. Die NRNRAFreisetzung in das Cytosol induziert die Apoptose. Das negativ geladene Cardiolipin mit seinem hohen Gehalt an ω‐3-Polyenfettsäuren neutralisiert den toxischen Farbstoff. Nanopartikuläres Q10 ist ebenfalls ein negativ geladenes Phospholipid. Die Makuladegeneration ist nur ein Mosaikstein der mitochondrialen Zytopathie. Patienten suchen die Arztpraxis nicht wegen der MD, sondern wegen gravierender Beschwerden auf. Bei der Abfragung aller Organe ergibt sich dann als sogenannter Nebenbefund die MD. Dass die MD in das Gesamtbild der Multimorbidität passt, zeigen die erhöhten Risiken für Myokardinfarkt, Hirninsult und Mortalität [2]. Bauchspeck ist der typische Indikator für die mitochondriale Funktionsstörung. Eine Gewichtsreduktion kann die MD-Erkrankungsrate um bis zu 59% (!) senken und das ohne Mikronährstoffe [6]. Wieder ein Hinweis, dass die richtige LOGIKost der wichtigste Mitochondrienschutz ist. Bauchspeck kommt von mitochondrial nicht verwertbaren Kohlenhydraten.