{"title":"Zur Bildung von Quellmoor-Kuppen mit Quellkalk-Bildungen bei Habernis und Curau (nördliches und mittleres Schleswig-Holstein)","authors":"Alf Grube, Hartmut Usinger","doi":"10.3285/EG.65.2.04","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Abstract. Quellmoor-Kuppen mit Kalkbildungen wurden an den Standorten Habernisser Au (Flensburger Forde) und Curauer Moor (Ostholstein) mittels geologischer Methoden und 14C- und Pollen-Datierungen untersucht. Quellaustritte gespannten Grundwassers zeigen punktuelle, lineare oder flachenhaft ausgebildete Zutrittsstellen, die primar angelegt sein, oder durch glazitektonische sowie erosive Prozesse gebildet werden konnen. Sie fuhren ortlich zur Bildung von kleinraumigen morphologischen Kuppen und Wallen aus Mudden, Torfen und Quellkalkbildungen. Die im Jung- und Altmoranenbereich gleichermasen auftretenden Formen besitzen Durchmesser von bis zu 160 m, Hohen von bis >3 m bzw. Langen von einigen hundert Metern. In Habernis zeigen Karbonat-Datierungen an einem Bohrkern (8.065–6.650 cal 14C a BP) uber eine Gesamt-Teufe von ca. 3,6 m (1,82–5,43 m u. GOK) eine weitgehend konsistente Altersabfolge im Atlantikum und fruhen Subboreal. Die an demselben Kern durchgefuhrten pollenanalytischen Datierungen an limnisch-telmatischen Sedimenten stimmen damit uberein. Hiermit ist die Kalkbildung im Vergleich zu anderen Standorten in Mitteleuropa verhaltnismasig kurz gewesen. Im Torfrucken des Curauer Moores erfolgte die Sedimentation limnisch-telmatischer Ablagerungen ab dem Atlantikum, hielt im Subboreal an und reichte bis in das Subatlantikum (6.800 und 1.750 cal 14C a BP). Die Karbonatsedimentation setzte nach den 14C-Datierungen bereits vor 11.220 Jahren ein (fruhes Praboreal) und ist damit lang im Vergleich zu anderen Quellkalk-Standorten in Mitteleuropa. Die geologischen Verhaltnisse in Habernis und Curau weisen auf eine vorwiegend klimatisch gesteuerte Kalkausfallung hin.","PeriodicalId":227489,"journal":{"name":"EG Quaternary Science Journal","volume":"17 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2017-02-03","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"3","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"EG Quaternary Science Journal","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.3285/EG.65.2.04","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Abstract. Quellmoor-Kuppen mit Kalkbildungen wurden an den Standorten Habernisser Au (Flensburger Forde) und Curauer Moor (Ostholstein) mittels geologischer Methoden und 14C- und Pollen-Datierungen untersucht. Quellaustritte gespannten Grundwassers zeigen punktuelle, lineare oder flachenhaft ausgebildete Zutrittsstellen, die primar angelegt sein, oder durch glazitektonische sowie erosive Prozesse gebildet werden konnen. Sie fuhren ortlich zur Bildung von kleinraumigen morphologischen Kuppen und Wallen aus Mudden, Torfen und Quellkalkbildungen. Die im Jung- und Altmoranenbereich gleichermasen auftretenden Formen besitzen Durchmesser von bis zu 160 m, Hohen von bis >3 m bzw. Langen von einigen hundert Metern. In Habernis zeigen Karbonat-Datierungen an einem Bohrkern (8.065–6.650 cal 14C a BP) uber eine Gesamt-Teufe von ca. 3,6 m (1,82–5,43 m u. GOK) eine weitgehend konsistente Altersabfolge im Atlantikum und fruhen Subboreal. Die an demselben Kern durchgefuhrten pollenanalytischen Datierungen an limnisch-telmatischen Sedimenten stimmen damit uberein. Hiermit ist die Kalkbildung im Vergleich zu anderen Standorten in Mitteleuropa verhaltnismasig kurz gewesen. Im Torfrucken des Curauer Moores erfolgte die Sedimentation limnisch-telmatischer Ablagerungen ab dem Atlantikum, hielt im Subboreal an und reichte bis in das Subatlantikum (6.800 und 1.750 cal 14C a BP). Die Karbonatsedimentation setzte nach den 14C-Datierungen bereits vor 11.220 Jahren ein (fruhes Praboreal) und ist damit lang im Vergleich zu anderen Quellkalk-Standorten in Mitteleuropa. Die geologischen Verhaltnisse in Habernis und Curau weisen auf eine vorwiegend klimatisch gesteuerte Kalkausfallung hin.